Alles hat seine Zeit ...

  • Liebe Kimmy,

    Vielen Dank für den Beitrag aus deiner Sicht, die die Trauer schon länger kennt. Am Freitag sind es bei mir genau 10 Monate her, die mein Mann nicht mehr bei mir ist. Jeder Tag ist ein neuer Kampf, man fragt ständig nach dem Warum. So wird es jedem Trauernden gehen. Mein Mann war alles für mich,waren in zweiter Ehe fast 23 Jahre verheiratet, habe zwar noch eine Tochter und Enkel, aber die haben alle ihr eigenes Leben und man selbst ist auf der Suche nach einem erträglichem Leben für sich selbst. Ich hoffe für mich und alle anderen, dass irgendwann wieder ein Sinn in dieses einsame Leben kommt.

    Viele Grüße Karin

  • Liebe Kimmy,

    Ich finde es schön, dass Du Dich hier noch einmal vorstellst. Ich fand es schrecklich zu lesen, dass Dein Mann und damit ja sich ein ganzes Stück weit Du, so lange leiden musstest und ich kann mir gut vorstellen, dass man da mit dem Schicksal hadert. Wie soll man diesen langen Leid einen Sinn erkennen? Mein Mann ist auch viel zu früh vor 8 Monaten an einem plötzlichen Herztod gestorben, ein langes Leiden ist ihm dadurch erspart geblieben. Dafür war es ein Riesenschock und es dauert, bis man das begreifen kann.
    Mir fehlt mein Mann auch täglich und ich vermisse ihn sehr. Wir waren mehr als 20 Jahre zusammen und ich werde ihn auch nie vergessen.
    Ich bin auch froh, hier im Forum zu sein und sich gegenseitig zu stützen….
    Ich hoffe darauf, dass das Leben irgendwann besser wird mit der Hoffnung auf ein wieder lebenswertes Leben….

    Lg Herzschmerz

  • Liebe Kerstin, es ist traurig zu lesen, was du schreibst, aber ich glaube dir, dass es für dich immer noch eine Herausforderung ist.

    Bei mir ist es erst 1 Jahr her dass mein Mann innerhalb von 6 Wochen an Lungenkrebs starb, mitten aus dem Leben gerissen, mit 62 Jahren Wir waren 33 Jahre verheiratet und 38 Jahre zusammen, ähnlich wie bei dir.

    Ich kann mir auch überhaupt nicht vorstellen, wie mein Leben ohne ihn sinnvoll weitergehen soll, ich merke, dass ich etwas ruhiger werde aber eine Perspektive für die Zukunft sehe ich noch überhaupt nicht.

    Das scheint noch lange zu dauern und ist kraftraubend und zehrend und auch traurig.

    Es ist ein ständiger Kampf um das Dasein und die Hoffnung, dass es irgendwann wieder ein lebendiges Lebensgefühl geben kann.


    Ich schicke dir liebe Grüße und wünsche dir nur das Beste

    Elisabeth

  • Liebe Kerstin, alles was du schreibst, könnte gedanklich und wortwörtlich von mir sein.

    Es ist erstaunlich, wie ähnlich man fühlt und sein neues, ungewolltes Leben empfindet.

    Auch dass man sich mit vielem auseinandersetzen muss, was früher der Partner erledigt hat, seien es handwerkliche Tätigkeiten oder andere.

    Man ist jetzt gezwungen für alles, was man nicht kann und auch nicht können kann, Leute zu suchen. Freunde machen das nicht, scheinbar waren das Freundschaften zur Freizeitgestaltung, aber mit dem Tod meines Mannes blieben sie lieber weg. Das war sehr schmerzlich und hat mich sehr nachdenklich gemacht.


    Fast niemand verstand meine Einsamkeit, meine große Angst vor dem Alleinsein und der Zukunft.

    Das waren sehr bittere Erfahrungen, aber jetzt, nach einem Jahr weiß ich, dass ich es schaffe, Wochenenden und Feiertage oder Jahrestage auch alleine zu überstehen und ich hoffe, vielleicht auch dieses Jahr auch wieder eine kurze Reise hinzubekommen.

    Man muss hineinwachsen und sich einrichten, wie du schreibst.

    Das ist sehr schwer, besonders, wenn man ein halbes Leben mit einem geliebten Menschen zusammengelebt hat, mit dem man, am liebsten, uralt werden wollte.

    Und dann steht man plötzlich am Anfang und soll sich in ein neues, aufgezwungenes Leben hineinfinden.

    Nein, das ist nicht einfach.


    Das Schreiben hier im Forum hat mir sehr geholfen! Die große Empathie, die mir entgegengebracht wurde, die verständnisvollen Worte und Anregungen, der respektvolle Umgang miteinander.

    Man muss sich nicht rechtfertigen, alle haben das gleiche erlebt, das tröstet sehr.

    Man fühlt sich nie gezwungen zu irgendetwas sondern erlebt sich und andere als völlig normal in dieser Zeit, das ist sehr wichtig, überlebenswichtig sogar.


    Ich wünsche dir einen guten Tag, liebe Kerstin . Ich traue mich nie, hier einen schönen Tag zu wünschen, da ich weiß, dass zu schönen Tagen Freude oder Glücksempfinden gehört und da sind die meisten hier, wie auch du oder ich, ja noch ein Stück von entfernt.


    Viele liebe Grüße, Elisabeth

  • Liebe Elisabeth,

    Ich finde es sehr aufmerksam von dir wie vorsichtig du mit den Worten "schönen Tag wünschen" umgehst. Es trifft ja wirklich zu, dass wir sehr selten einen schönen Tag haben, leider wird es aber von den sogenannten Bekannten nicht so wahrgenommen, wie oft wird mir oder uns ein schöner Tag gewünscht, es ist sicherlich nicht böse gemeint von denjenigen, aber mir selbst gibt es doch oft einen Stich ins Herz, weil sofort wieder der Gedanke da ist wie soll er ohne meinen Mann denn schön werden. Dann heißt es wieder ja du musst ihn dir halt schön gestalten oder all die tollen Vorschläge die man von Leuten bekommt die nicht in der Situation sind. Was will man aber machen wenn man nicht immer die Kraft dazu hat. Es ist ja nicht jeder Tag gleich.

    Liebe Grüße Karin

  • Liebe Elisabeth,💖💝


    Das Schreiben hier im Forum hat mir sehr geholfen! Die große Empathie, die mir entgegengebracht wurde, die verständnisvollen Worte und Anregungen, der respektvolle Umgang miteinander.


    Man muss sich nicht rechtfertigen, alle haben das gleiche erlebt, das tröstet sehr.

    Man fühlt sich nie gezwungen zu irgendetwas sondern erlebt sich und andere als völlig normal in dieser Zeit, das ist sehr wichtig, überlebenswichtig sogar


    das hast du wunderschön geschrieben, dem kann ich mich nur anschließen.


    Liebe Grüße

    Maike

  • Liebe Kerstin,

    auch ich finde mich in dem was du schreibst so sehr wieder, z. B. das Gefühl „übrig geblieben zu sein“ und all die unzähligen Dinge des Alltags jetzt allein machen zu müssen, Sachen die der Partner erledigt hat ,die einsamen Abende und Freunde und Bekannte, die plötzlich weggefallen sind…

    Gott sei Dank nicht alle…Ach ja , und das Fehlen des Partners als Person , du schreibst es ist auch nach über 3 Jahren noch so stark , ich glaube es dir…

    Aber wie Elisabeth schreibt, das Schreiben hier im Forum hilft uns , man fühlt sich verstanden und nicht so allein .

    Einen lieben Gruß Zausel

  • Liebe Kerstin 🧡


    Ich freue mich auch , dass du wieder hier bist . 🫶

    Es ist schon so , dass man sich hier am meisten verstanden wird.
    Es ist nichts mehr so wie es einmal war und man versucht immer wieder Anläufe zu starten in ein neues anderes Leben. Es muss doch noch irgendwas geben was einen Sinn ergeben könnte.
    Ich versuche es auch immer wieder , denn sonst hat alles keinen Sinn mehr .
    Wir konnten uns alle diese unfassbare Leere nicht vorstellen , wenn der Seelenmensch nicht mehr da ist. Es ist einfach zu hart und fordert einem immer wieder alles ab.
    Und doch möchte ich MICH auch mal wieder spüren.
    Du hast mit deinen 3 Fellnasen ja auch immer viel zu tun . Und doch ist es einsam um einen herum , es so leise im Haus.
    Ich erinnere mich immer noch einen deinen wunderschönen paradisischen Garten.


    Sei ganz lieb gegrüßt Bärbel ❤️❤️❤️❤️

  • Liebes,


    ich freue mich auch das Du wieder hier bist und ja der Titel Deines Wohnzimmers ist wirklich sehr schön gewählt.


    Dir Einsamkeit ist sicher das schlimmste und dieses Gefühl alles alleine stemmen zu müssen.

    Als Paar macht man vieles eben zusammen bzw. ergänzt sich einfach und dann steht man alleine da ohne den Partner das ist schwer und wie schwer es ist überhaupt wieder an Gesellschaftlichen Aktivitäten teilzunehmen auch das schreiben viele hier.

    Es ist ein Unterschied die Blicke sind da und es kommen auch Fragen von Menschen die es nicht wissen und man selber rechnet gar nicht damit und steht plötzlich in einer Situation die richtig schwer ist und kaum auszuhalten man schier keine Luft mehr bekommt.


    Vlg. Linchen

  • Liebe Kerstin,


    alles was du schreibst empfinde ich genauso. Mein Mann ist seit 5 Jahren fort und er fehlt mir immer noch. In Allem... seelisch... aber genau so sehr in alltäglichen Dingen, wie du es beschreibst.

    Niemand mehr da, der sich an ihn im Gespräch erinnert und erwähnt.

    Mittlerweile ist mir alles zu viel... meine Krankheiten bestimmen - neben meinem Alleinsein - den Tag.

    Nur für meinen Hund stehe ich auf und versuche, alles am Laufen zu halten.


    Ich denke an dich und drücke dich mal ganz fest.

    Lg Luise

  • Liebe Kimmy3


    du jammerst nicht Du beschreibst etwas was viele alleinstehende betrifft.

    Das da der Akku mal leer ist kann ich gut nachvollziehen wie und wo sollte er sich denn füllen.

    Deine kleinen brauchen Dich so ist es nun mal so wie Du sagst Sie haben sich das nicht ausgesucht und Du genauso wenig.

    Es ist immer das gleiche mich machen solche Reaktionen richtig wütend sorry was soll denn dieser Sch....statt schlaue Sprüche zu klopfen könnten Sie doch mal helfen oder einfach nur mal Zeit mit Euch verbringen so viele Möglichkeiten aber Nein schlaue Sprüche klopfen ist viel einfacher und dann noch so dumme.


    Vlg. Linchen

  • ich verstehe dich so gut. ich bin auch immer alleine,und keiner kümmert sich. es ist sehr schwer,leider kann ich dich nur virtuell umarmen,aber da mache ich gerne,:24::24::30::30:<3

  • Liebe Kerstin


    Wie gut kann ich dich verstehen . Und es ist gut dass du wieder da bist . Denn ich erinnere mich gut , dass du jemand warst , die mir anfangs auch immer tröstende Worte geschrieben hat. 🫶

    Und es ist wirklich so , dass man hier am besten verstanden wird und sich hier nicht als Jammerer/ in fühlt.
    Denn das ist es auf keinen Fall.


    Ich frage mich auch immer wie das gehen soll ein zufriedenes Leben zu haben . Natürlich vermisst man das alte ICH . Ich kämpfe auch jeden Tag , doch ich weiß auch dass eine Grundtraurigkeit in mir ist und bleibt.
    Mein Mann fehlt mir auch jeden verdammten Tag. Alles , unser Leben .
    Ich rede immer bei anderen ( meistens bin ich auch allein) über meinen Mann ob es denen gefällt oder nicht .
    Erst wenn unsere Liebsten nicht mehr MIT uns leben in anderer Form , erst dann sind sie gestorben .
    Das ist mein Halt weiter zu leben .


    Mir geht es meist auch so wie dir dass ich jetzt für alles eben einen Handwerker brauche .
    Es war so selbstverständlich dass mein Schatz alles selber konnte. Das war einfach so toll und mir nie so bewusst , weil es einfach „ selbstverständlich „ war.
    Ich merke auch wie ich in den 2 Jahren an Kraft verloren habe und ich mich manchmal richtig „ alt“ fühle.


    Du hast dann noch die Sorge um deine Hundis. Sie gehören zu euch . Und natürlich kann man sie nicht weg geben . Wie schrecklich , dieser Gedanke.


    Ich grüße dich herzlich im verstehen :24:

    LG 🌞

  • Liebe Kerstin ,


    nein die Hunde gehören zu euch bzw, zu dir. Es verbindet dich auch schöne Erinnerungen mit deinem Mann und den Hunden , da bin ich mir ganz sicher.


    Ich bin seit November dabei ( also noch ganz grün hinter den Ohren ) und versuche mir so viele Infos zu holen wie möglich um durch meine Trauer zu kommen.


    Es wird kein leichter Weg , ich glaube den leichten Weg gibt es in der Trauer sowieso nicht. Es dauert ...solange es dauert. Es gibt keinen Ausschalter , weil dann wäre der geliebte Mensch weg und ich möchte das nicht obwohl es immer schmerzen wird. Ich hoffe das es sich wandelt ...ich wünsche es mir zumindest.


    Bezüglich den Arbeiten, kannst du vielleicht einen Nachbar fragen oder es gibt auch Vereine wo es Handwerker gibt oder Hausmeister oder im Internet ( da gibt es genug Videos von Handwerkern ) , mehr als kaputt machen kann ich es doch auch nicht oder? Oder die ganzen Freunde ansprechen , anrufen , anschreiben ich weiß das ist schwer aber ein versuch würde ich zumindest unternehmen.

    Kinder/ Jugendliche wollen das Taschengeld doch auch immer aufbessern Rasen mähen ...oder Geschirrspüle raus schleppen ( Zuerst Strom aus und Wasser zu machen ;) . Und es gibt auch Läden wo der Einbau als Service dazu gehört oder gehen einen kleinen Aufpreis


    Aber ich gebe dir recht es wird für jeden anders werden in seinem Leben und leider müssen wir damit leben ...das diese Leben ganz anders ist als das alte Leben

    Ich z.B. organisiere mir gerade Hilfe ...ein Schritt nach dem anderem ...


    MtG

    Nafus