Mein Mann ist mit dem Flugzeug abgestürzt, seitdem ist alles anders.

  • Liebe Tigerlily,

    das hast du toll geschrieben und es gibt mir Hoffnung das ganze durchzustehen. Leider stehen bei mir Veränderungen an und ich weiß nicht, wie ich damit umgehen soll. Ich hatte geplant nächstes Jahr in Rente zu gehen, aber jetzt bin ich mir gar nicht mehr so sicher, auch weil ich keine nähere Familie mehr habe und die Tage dann nicht mehr ausgefüllt sind. Vielleicht könnt ihr mir ja einen Rat geben.

    Viel Kraft für den heutigen Tag

    Monika

  • Liebe Gundel,


    heute, nach rund 14,5 Monaten bin ich eine andere als die, die ich vor dem Tod meines Mannes war.

    die Trauer dominiert weiterhin mein Leben, wo ich hingehöre, kann ich nicht beantworten,

    ich fühle mich fremd in diesem Leben, es ist, als sei ich in einem Traum und würde alles um

    mich herum, gar nicht erleben.


    Liebe Grüße

    Maike

  • Liebe Maike,


    Du bist die, die Du auch m i t deinem Mann warst- Ich bin die, die ich mit Franz war . Wir sind nur ohne die sichtbare Anwesenheit unserer Männer. Wir sind aber in unserer Liebe und Güte und Traurigkeit und ... sowahr es wieder stattfindet, mit unserer Freude.. dieselben . Dieselben Menschen, die wir vor ihnen und nach ihnen sind.Wir geben uns nicht auf.
    Wenngleich ich heute für eine Phase lang im Bett lag ,wo ich um diese Tageszeit nicht hingehörte . Ich rappele mich jetzt zusammen, rieche den Duft des Bohnenkaffees und stehe wieder aufrecht . Wir sind dieselben ,Maike.


    Lieben Samsatgsgruss Gundel

  • liebe Gabi, ihr lieben alle,


    es tut gut und freut mich ungemein, dass es dir zur zeit besser geht :24:ob das nun nur eine momentaufnahme ist oder bestand haben wird - egal - wichtig ist, dass du im jetzt, im hier und heute, eine art frieden in dir hast :24: das gilt es erst mal bewusst zu genießen.


    solche "fortschritte" auf dem trauerweg bei dem einen oder anderen machen immer wieder mut und geben hoffnung... es ist immer wieder wie eine kleine zukunftsschau, darauf, was sein KANN....irgendwann einmal...


    gleichzeitig darf man sich nicht grämen oder den weg als aussichtslos sehen, wenn diese friedvollen momente bei einem selbst sich noch nicht eingestellt haben....


    ich bin mir sicher - bei jedem einzelnen von uns wird ein tag kommen, an dem wir kleine lichtblicke haben werden.... naja, vielleicht nicht unbedingt bei jedem.... trotzdem wünsche ich es jedem einzelnen hier im forum :!:


    und wegen Matthias ist es nicht so, dass er mich nerven würde mit seinen klagen.... wir alle hier haben das recht ständig zu klagen...er soll klagen so viel und so lange er möchte.... es ist nur so, dass ich mich ab und zu einfach nur VERHÖHNT fühle von seinem ich-bin-der-könig-der-schuld-gefühle- und vor allen dingen von seiner über-allen-anderen-stehenden-trauer.....immer wieder.... niemand trauert SOOOOO wie er.... niemand hat SOOOO geliebt wie er...und wenn ein anderer gerade über seine verzweiflung schreibt weil sie ihn/sie mal wieder gepackt hat, bekommt man noch als antwort-beitrag "jetzt siehst du mal wie es mir STÄNDIG geht"...


    nein, das finde ich nicht schön.....=O=O es ist für mich eine - ich wiederhole mich - verhöhnung der anderen trauernden und eine herabsetzung derer eigenen einzigartigen gefühle zu derem verlorenen menschen :!:


    lieber Matthias, du wirst das hier ganz sicher lesen.... mein mitgefühl ist trotz allem immens für dich..... :30: du ganz alleine bist für dein leben verantwortlich, da kann dir niemand helfen, so sehr wir es auch immer wieder versuchen.... aber BITTE, lerne zu respektieren dass JEDER einzelne hier GENAU SO TIEF trauert wie du.....


    und ok.... wir ham uns trotzdem alle lieb.... ";):saint:


    lieber gruß von Bine

  • liebe Spatz,


    einen wirklichen Rat kann ich dir nicht geben...


    es muss abgewogen werden, wo für dich die vorteile liegen... wenn du das gefühl hast, im ruhestand zu vereinsamen und somit es besser wäre doch noch weiter zu arbeiten, dann solltest du vielleicht lieber arbeiten weiter.


    ich selbst würde vermutlich viele tage über das für und wider nachdenken. eine "positiv-negativ-liste" machen....


    und ich würde mich fragen, was ist positiv am ruhestand? länger ausschlafen wenn man eher langschläfer ist, spontane spaziergänge, mal neue gerade sein lassen.... hausarbeiten die man sich nun einteilen kann wie man möchte... usw. usw.


    was ist positiv an der arbeit? austausch mit kollegen, deren wertschätung für das geleistete im beruf.... finanzielle absicherung....


    das sind nur ein paar gedanken...


    ich weiss, der alltag im ruhestand ist nicht der, den du so gerne genossen hättest - mit deinem geliebten mann.... alle pläne über den haufen geworfen...


    vielleicht findest du ja aber ein neues hobby für das du dich begeistern kannst? versuche über deine interessen nachzudenken, auch wenn dir zur zeit vielleicht garnichts dazu einfällt, weil einfach die lust für ALLES fehlt....


    lieber gruß von Bine

  • Liebe Spatz,


    Unfair wirkt das alles, nicht wahr ?!

    Ihr hattet Euch auf den Ruhetsand freudig vorbereitet, Ihr hattet Pläne... und dann kommt alles anders: Und wenn man früher dieses Wort so läppisch dahin sagte "vom Leben, das spielt während der Mensch plant", so hat es heute schmerzende Wahrheit.

    Du stehst vor einer Entscheidung.

    Grundsätzlich ist geistige Herausforderung ein Jungbrunnen. Schon alleine die Strukturierung des Tages ist wichtig. Zudem kommt das soziale Umfeld.Du würdest aufgefangen von der Arbeit. Eine Bekannte arbeitet weiter und nennt ihren Beruf samt Umfeld " ihr Korsett".

    Du scheinst einen Bonus zu haben bei deiner Entscheidung; ich versuche trotz alledem alles Negative derzeit auch positiv anzusehen: Du hast keine wirtschaftliche Not.

    Gibt es dazu Kompromisse : Altersteilzeit möglicherweise ? Ein anderer Kompromiss wäre weiterzuarbeiten , aber dies befristet sehen. Du kannst deine Entscheidung 1 Jahr verschieben,

    Gruss Gundel

  • Lieber Spatz,


    mein Mann verunglückte am Tag nach meinem 60. Geburtstag, ich wäre mit Jahresende in Rente gegangen und habe daraufhin beschlossen noch ein Jahr zu verlängern und ich muss sagen für mich war das die Rettung schlechthin.

    In diesem Jahr ist dann soviel passiert, dass ich nach dem einen Jahr Verlängerung mit gutem Gefühl mit Ende 2019 in Rente gehen konnte und da war es dann auch gut so, ich habe es nicht bereut und vermisse meine Arbeit nicht.

    Ich muss dazu sagen, dass ich sehr nette Kollegen und Kolleginnen hatte, die mir über die schwere Zeit hinweghalfen so gut sie konnten und das Gefühl eine Aufgabe und Verpflichtungen zu haben, hat meinem Leben die Struktur gegeben, die ich so dringend brauchte.


    Also, falls du nette Kollegen hast und du deine Arbeit einigermaßen gerne machst und sich dazu noch die Gelegenheit ergibt zu verlängern würde ich darin mehr Vorteile als Nachteile sehen, denn gerade im ersten Trauerjahr ist meiner Meinung nach eine gewisse Struktur im Leben eher günstig.


    Ihr Lieben,

    heute bin ich übrigens aus eigener Schuld wieder ein bisschen am Kämpfen.

    Ich bemühe mich bei mir und reflektiert zu bleiben und das heutige Ereignis als Lernaufgabe zu sehen, damit ich nicht wieder heruntergezogen werde, aber ich habe gemerkt, dass es bei mir bezüglich Trauerverarbeitung sehr definierte Grenzen gibt, die ich derzeit unmöglich überschreiten kann.


    Ich habe mir heute die Karten legen lassen und dachte das wäre eine gute Idee, war es aber nicht wirklich.

    Erstens kam nur das heraus , was ich in mir sowieso schon wusste und gespürt habe - ein Beweis dafür dass Kartenlegen nicht nur Klimbim ist, sondern durchaus geistige Energien am Werk sind.

    Zweitens hat mich die Dame ziemlich angetriggert, von wegen loslassen, nach vorne schauen, das Leben genießen, sich neu ausrichten, etc.

    Als sie dann meinte, es wäre energetisch ungünstig weiterhin meinen Ehering zu tragen, weil ich dann gedanklich immer bei meinem verstorbenen Mann und dadurch mehr in der Vergangenheit als in der Gegenwart und Zukunft wäre und sich mein Leben nicht so entfalten könne, wie es sich mein Unterbewusstsein wünscht, war bei mir der Ofen aus.

    Für mich gibt es in diesem Punkt kein "Entweder-oder" sondern höchstenfalls ein "sowohl-als-auch"


    Davon abgesehen, dass mein Ursprungswunsch, bald mit meinem Leben abschließen zu können, immer noch latent in mir schlummert, versuche ich mein Bestes, in diesem erzwungenen Restleben für mich die Möglichkeit zu finden, auf eine Art weiterzuleben, die für mich förderlich ist und wenn es ganz perfekt klappt, mich einer neuen Zufriedenheit näher bringt.


    Ich habe heute bemerkt, dass ich äußerst empfindlich reagiere, wenn jemand versucht, mir meine Trauerrituale wegzunehmen und dazu gehört eben auch, dass mein Mann in meinem Leben einen gewissen Raum einnimmt.

    Falls der Preis dafür sein sollte, dass ich in diesem Leben das Ziel zufrieden und glücklich zu sein nicht mehr erreiche, dann ist das eben so.


    Und darin liegt auch der Knackpunkt an der Angelegenheit: Ich muss aufpassen, da nicht einen neuen Glaubenssatz zu erschaffen, der es mir verbietet wieder glücklich zu werden, weil ich meinem Mann für mein ganzes weiteres Leben verbunden bin.

    Das muss auf jedenfall anders funktionieren.

    Ich möchte ihn bei mir haben, auf meine eigenen Art und Weise, mit Ehering und seinen Sachen in unserer Wohnung. Mit viel Erinnerung und noch mehr Liebe.

    Und dennoch möchte ich nicht mein ganzes restliches Leben in qualvoller Trauer verbringen, sondern für mich und für ihn weiterleben und auch wieder Freude und Glück empfinden.

    Und wieder lieben und geliebt werden, auf ganz irdische Art und Weise.


    Mir ist klar, dass es die Quadratur des Kreises ist, die ich da fordere.

    Trotzdem gebe ich mich nicht mit weniger zufrieden.

    Ich will alles.

    Punkt!

  • Liebe Gabi,


    Ich möchte ihn bei mir haben, auf meine eigenen Art und Weise, mit Ehering und seinen Sachen in unserer Wohnung. Mit viel Erinnerung und noch mehr Liebe.

    Und dennoch möchte ich nicht mein ganzes restliches Leben in qualvoller Trauer verbringen, sondern für mich und für ihn weiterleben und auch wieder Freude und Glück empfinden.

    Und wieder lieben und geliebt werden, auf ganz irdische Art und Weise.

    Danke,es sind schöne und hoffnungsvolle Gedanken.


    Nach jetzt fast 27 Monaten sind meine Wünsche ähnlich.


    Lieben Gruß,


    Karin

  • Ihr Lieben,


    zwei Wochen sind verstrichen, 14 Tage mit vielen Auf und Abs aber ohne wesentiche, neue Aspekte, deswegen habe ich auch nichts Neues in meinen Thread geschrieben, sondern nur hie und da in anderen Threads eine Antwort geschrieben.

    Sverjas Thread hat mich zu einer ausführlichen Antwort angeregt und Schatzales Antwort wollte ich aus Rücksicht auf Sverja nicht an Ort und Stelle beantworten, deshalb die Antwort an Petra hier in meinem Thread:


    Liebe Petra,

    es ist tatsächlich so, dass mich diese verordnete Ruhe sehr zum Nachdenken gebracht hat über das was ich in meinem Leben noch so machen will.

    Es ist so wie Bine geschrieben hat:

    Zitat

    von Mausebär


    inzwischen frage ich mich, wie denn all die guten ratschläge aus trauerratgebern umgesetzt werden sollen? " fangen sie an wieder am leben teilzunehmen.... gehen sie in die aussenwelt... usw. usw."


    im moment haben wir, die trauernden, garkeine möglichkeit einen schritt in dieses neue, unbekannte leben namens "alleine leben" zu tun....

    Mir ist aufgefallen, dass ich eigentlich gar nichts machen möchte, dass ich mir nur selber Druck gemacht habe, möglichst schnell mit meiner Trauer fertig zu werden, um wieder ein wertvolles Mitglied in der Gesellschaft zu werden, so wie ich es von klein auf gelernt und praktiziert hatte.


    Zwei Jahre später inmitten einer fragwürdigen Krise stelle ich fest, dass all die Maßnahmen, die ich gesetzt hatte, nicht gefruchtet haben.

    Ich will nicht sagen, dass sie unnütz waren, ich habe sehr viel daraus gelernt, sie haben mir nur das nicht gebracht, was ich mir von ihnen erwartet hätte, nämlich Zufriedenheit und Lebensfreude.

    Vor allem, weil dieses krampfhafte Nach vorne schauen müssen, das Loslassen, das Suchen nach Alternativen, um die Löcher zu stopfen, die der Tod meines Mannes in mein Leben gerissen hat, einen derartigen Widerstand in mir erzeugt haben, dass sie meinen Versuch meine Trauer zu überwinden geradezu konterkariert haben.


    Aus diesem Grunde habe ich losgelassen.

    Und zwar das Nach vorne schauen, mein Bemühen, meine Schuldgefühle.


    Alles andere habe ich behalten.


    Und jetzt ist es mir egal, wie wann, wohin und ob es überhaupt weitergeht.

    Mir ist nicht egal, was meine geliebte verstorbene Familie von dem halten würde, was ich tue, deshalb versuche ich so zu leben, dass sie zufrieden mit mir wären.

    Aber alles andere ist mir herzlich egal und ich kann euch sagen, das ist eine Erleichterung.

    Ich mach ab jetzt alles, was ich machen möchte nur mehr für mich, falls es für andere auch nützlich ist, soll es mir recht sein, aber ich ziele nicht darauf ab.

    Ein Beispiel: Jetzt wo man wieder reisen und sich mit anderen treffen darf, habe ich letzte Woche ein Krafttierseminar besucht und heute einen Tag "Spirituelle Heilerausbildung".

    Ich mache das, weil mir diese Energie der geistigen Welt, die sich in einer gleichgesinnten Gruppe aufbaut sehr gut tut ohne Anspruch daraus etwas zu lernen, was ich anderen früher oder später mal zugute kommen lassen kann (was bisher immer mein Anspruch gewesen ist, denn so etwas nur so aus Spaß zu machen hätte ich mir nicht zugestanden).


    MIr kommt mein Text jetzt selber etwas kompliziert vor und ich hoffe ich konnte rüberbringen, warum ich aufgehört habe stark sein zu wollen und nach Vorne zu sehen.

    Ich weiß nicht, ob man es abbiegen nennen kann, mir kommt es eher wie abbremsen vor.




  • ... und wieder, liebe Gabi, schreibst du wie aus meiner Seele... Ja, die Freude fehlt mir so sehr, weil ich sie nicht mehr mit meinem Mann teilen kann, ihm nichts mehr erzählen, keine gemeinsamen Erinnerungen schaffen.. zufrieden sein, ich bin ja gesund, auch keine grossen Existenzsorgen, das zufrieden sein fällt mir schwer. In meinem Leben fehlt der wichtigste Mensch, inzwischen erlaube ich mir zu trauern so wie ich eben empfinde , er fehlt mir jeden Tag, sogar im Schlaf fühle ich seine Abwesenheit, aber ich bin ja niemandem Rechenschaft schuldig und gestatte mir zu leben, wie ich es vermag, ohne ihn. Und ohne Druck die Trauer zu überwinden, ich sehe keinen Sinn darin, die Trauer um das was nie mehr sein wird begleitet mich so wie mein Mann, und so kann ich die Zeit überstehen. Denn mehr ist es nicht, aber ich habe gelernt, davon zu schweigen, ich funktioniere ganz gut, die Umwelt ist zufrieden und im Innersten bin ich gewiss, ich warte nicht alleine, auch mein Mann wartet, bis unsere Seelen vereint sind.

    Liebe Gabi, ein dankbarer Gruß von Herzen , du tust so gut, Adi

  • Liebe Tigerlily, liebe Adi,

    Ihr schreibt, was ich fühle. Am Loslassen der Trauer ist für mich sowieso kein Denken. Ich habe die Kraft noch nicht gefunden, mich auf ein Danach zu konzentrieren, das es vielleicht auch nie geben wird. Tut das, was Euch gut tut .Ihr müsst Euren Weg gehen.

    LB

    Sommermond

  • Liebe Tigerlilly


    Du warst DA mich zu begrüssen damals. Du warst da, als ich dich anschrieb. Du bist immer noch DA.

    Wir kamen nicht mehr in längere Dialoge . Ich habe aber still mitgelesen, Dich und Deine innere Beteiligung mitgelesen. Du schreibst, dass Du auch konstruktiv deine Trauerbewältigung angehen wolltest....

    So kann ich das von meinem Kampf bestätigen. Ich wollte / ja, ich will schon noch aktiv etwas dafür tun. Ein Termin ,unter all den anderen Hilfsmassnahmen, , hat mir ein Stück weitergeholfen. Ich möchte aber keine religiösen Überzeugungen hier ausdiskutieren . Bin müde.


    Gleichzeitig machte ich aber die Erfahrung in den letzten Wochen, die Du hier mitteilst. Wir müssen es auch einfach entwickeln lassen. In diesem Zwiespalt befinde ich mich . Ich bin schwach geworden in diesem stetigen Kampf dagegen etwas tun zu müssen!
    Ich habe deine Texte mitgelesen .Sie waren lang und ausführlich. Ich war zu schwach um mich rege daran zu beteiligen schon vom Umfang her. Ich bin einfach müde.


    Es gibt dennoch einen wichtigen Grund Dir jetzt zu antworten:

    Du hat ein Herz. Ein Herz, das " zugehört" hat. Jedem hier. Du hast reflektiert, getröstet, verglichen und fasst in deinem letzten Beitrag zusammen und du ziehst ein Resümee. Dafür danke ich Dir, dafür möchte ich Dir meine Achtung zum Ausdruck bringe, Für Dein Dasein.Für Deine Zuwendung. Für Dein aktives Zuhören anderer Leute Schmerz, nicht nur zum Zwecke der Selbstspiegelung.Dafür danke ich Dir . Sicherlich auch im Namen aller.

  • Liebe Tigerlily,


    und genau diese Erkenntnisse finde ich, machen dich stark.!!!! Sei für DICH da und alles ist richtig, so wie es ist. Du hast wie immer meine Bewunderung und du bist soooo stark, ich glaube, du ahnst es kaum!


    Ich freue mich mit dir über die "egoistische" ;-) Energiegewinnung


    Ganz herzliche Grüße

    Petra

  • Lieber Gabi <3 Tigerlily<3


    DU hast mich auch wieder begrüsst und gibst mir auch immer wieder viele neue Erkenntnisse...

    Dafür DANKE ich dir<3:24:<3

    Gerade habe ich in meinem Thread geschrieben das ich im Moment mich für ein paar Tage oder sogar eine Woche zurückziehe da ich

    L körperlich und seelisch wieder zu Kräften kommen will...

    zumal ich ja immer noch aus tiefen Verbundenheitsgefühlen mit den erkrankten und Trauernden in regem Kontakt stehe


    Noch einmal auch hier

    DANKE<3:24::30:<3 liebe Tigerlily

    deine<3Sverja

  • Liebe Tigerlily,


    vielen Dank für deine Nachricht in der Du über deinen Weg und deine Gefühle zur Trauer geschrieben hast. Ich finde deinen Text sehr bereichernd und aus dem Leben der Erfahrung für das Leben geschrieben das Du durch deine persönlichen Worte mit anderen teilst. Besonders finde ich das Du über das Loslassen geschrieben hast und wie sich deine Einstellung und Haltung verändert haben. Corona hat uns alle zur ruhe gebracht das fand ich auch eine Erfahrung der besonderen Art :) achte weiter schön auf Dich und schau was Du brauchst und Dir gut tut.


    Es ist schön das Du und alle anderen zusammen so lebhaft und erfüllend das Forum beleben und füllen. Vielen dank

    verbunden mit einer Kraftvollen Umarmung an Dich

    Maik


    Tigerlily

  • liebe Gabi, ihr lieben,


    wir können uns auf den kopf stellen - die trauer wird nicht verschwinden egal welche bemühungen wir an den tag legen um sie abzukürzen oder um sie am ende ganz zu umgehen....


    all das kostet nur unmengen an kraft und innerlich wird sich die trauer keinen milimeter weit weg bewegen wenn wir sie einfach nur beiseite schieben wollen mit sozialen und menschenfreundlichen bemühungen....


    mir persönlich ist schon lange klar - nur durch das DURCHLEBEN dieses gesamten schmerzes kommt man irgendwie und irgendwann voran.


    es ist skuril, aber ich hatte eine art aha-erlebnis durch diese palm-wedel-lesung von Matthias.... darin wurde ihm laut seiner aussage gesagt, seine jetzige aufgabe bestände darin, seine trauer zu durchleben (oder so ähnlich).... also das half zwar nicht Matthias, aber tatsächlich half es MIR.... weil dies unser aller foren-bewohner das lebens-thema zur zeit ist.


    wir müssen diese trauer durchleben, mit all den abgrundtiefen gefühlen. und wir haben keinen einfluss auf die länge dieses weges geschweige denn auf die intensität der gefühle....


    ich selbst habe gute und schlechte tage... habe ich gute tage, dann denke ich "jetzt geht es aufwärts" und habe ich schlechte tage, dann kann ich mir garnicht mehr vorstellen wie ich am guten tag überhaupt auf den gedanken kam, es ginge jetzt aufwärts. ich kann dich, liebe Gabi, also gut verstehen mit diesem "hin und her" in dir.


    heute so, morgen so.... ich selbst fühle mich manchmal wie ein spielball des schicksals.... manchmal finde ich überhaupt keine klare linie mehr in meinen gedanken..... SO KANNTE ICH MICH NIE....unser weg ist zu einer achterbahnfahrt geworden und wir haben einfach noch keinen wirklichen soliden plan für diese fahrt - werfen immer wieder DAS, was wir gerade als "richtig" empfanden, wieder über den haufen.


    das einzige was wir bewahren können ist meiner meinung nach die HOFFNUNG - davon schrieb ich schon das eine oder andere mal.


    alles liebe von Bine:24:

  • Der 14. August, 26 Monate, gerade eben noch vor Mitternacht ...


    Es überrascht mich immer wieder, wie es sein kann, dass ich mein Leben lebe, obwohl ich den Kopf nicht frei habe.

    Mein Kopf ist voll mit Vergangenheit, der Vergangenheit die mein Leben war und in der ich immer noch auf eine gewisse Art und Weise lebe.


    Momentan tut es gerade nicht so weh, es fühlt sich eher etwas betäubt an, gelebte Fassungslosigkeit, wenn man es so ausdrücken möchte.


    Am Wochenende, genauer gesagt von Freitag bis Sonntag war ich auf dem Seminar mit Gordon Smith in Salzburg, es war grandios, sehr interessant aber auch sehr anstrengend. Wieder bin ich mir etwas fehl am Platze vorgekommen, bei den Fähigkeiten, die der Großteil der Teilnehmer entwickelt haben.

    Bei mir ist es hauptsächlich Interesse intellektueller Natur, die Gefühle fehlen mir, so sehr ich sie mir auch herbeiwünsche.

    Ich habe alte Bekannte wiedergetroffen, darüber habe ich mich gefreut und ich habe Komplimente eingeheimst, wie sehr ich mich entwickelt hätte gegenüber dem letzten Mal und wie entspannt ich aussähe.

    Es scheint etwas mit mir vorzugehen, von dem ich selber, die doch die Hauptbeteiligte sein sollte, nichts mitbekomme.


    Ich fühle mich fehl am Platz in dieser Welt.

    Objektive Tatsachen, die dagegen sprechen erreichen nicht mein Herz.


    Ich war nur mehr selten im Internet die letzten Wochen, ich wusste nichts zu schreiben, was nicht schon geschrieben worden wäre.

    Auch im RL rede ich nur mehr selten darüber, dass ich am liebsten auf Nimmerwiedersehen verschwinden würde, dass ich nicht mehr weiter weiß, dass ich keine Ahnung habe, was ich noch tun soll.

    Es würde niemand verstehen, spricht doch der Augenschein dagegen.

    Und das Leben geht weiter und nimmt mich mit, die perfekte Tarnung für Außenstehende.

    Wie kann man derart diametral entgegengesetzte Gemütszustände parallel leben, frage ich mich - diese heitere Gelassenheit und die abgrundtiefe Traurigkeit - alles zur selben Zeit in einer Person names Gabi.

    Und keiner mehr da, den ich gewohnt bin, der mich versteht und der mich liebt und braucht.

    Nur mehr ich selber und all die anderen Menschen da draußen, die mir so fremd sind ...

  • Liebe Tigerlily,

    ja, der Kopf ist immer noch in der Vergangenheit, aber vor allem das Herz und so flüchten wir in die Zeit, in der es unsere Liebsten noch gab.

    "Gelebte Fassungslosigkeit " drückt es gut aus.

    Schön, dass es Dir etwas besser geht. Ich bewundere Dich dafür, dass Du Dich wieder unter Menschen bewegst. Und ja, es ist schlimm, für niemanden mehr sorgen zu dürfen .

    Ich wünsche Dir von Herzen einen leichteren Tag.


    Liebe Grüße

    Sommermond