Abschied von meiner Sonne

  • Liebe Luise,

    es ist sehr schwer, alleine zu leben, Ihr beiden hattet eine so lange schöne Zeit miteinander. Es tut mir leid, dass es Dir schlecht geht. In Deinen Worten finde ich aber auch immer etwas angenehme Eigensinnigkeit,standhaften Trotz und auch Mut. Luise, wir werden von unseren Liebsten begleitet und wir haben so viele schöne Erinnerungen und was das allerwichtigste ist, wir lieben und werden geliebt.

    Lass Dich tröstend umarmen.

    Liebe Grüße

    Sommermond

  • Liebe Tigerlily-Gabi,


    ja, Weihnachten ist vorbei. Drei Tage habe ich keinen Menschen gesehen... nur telefoniert... 4 Gespräche.


    Das geht wohl noch so die letzten Tage des Jahres....und 2021 wird genau so einsam beginnen.


    Wie lange ich das noch geistig durchstehen werde, weiß ich nicht. Eigentlich bin ich gerne unter und mit Menschen. Aber langsam werde ich ungesellig und schrullig.

    Wie gerne würde ich das ändern, aber mein körperlicher Zustand lässt nur noch die absolut notwendigen Wege und Erledigungen zu.


    Ausser meiner Freundin, die mich besucht und ein älteres Ehepaar ( 80 und 76) hier im Hause habe ich keine persönliche Kontakte... hin und wieder mein Neffe und Familie.

    Da sie mich nur in meiner Wohnung besuchen, ist es mir auch nicht immer recht...ist mir oft mit zuviel Aufwand... Arbeit... Unruhe verbunden.


    Ich erlebe nichts... kann nichts Neues erzählen... und das Zuhören der Probleme... Sorgen... oder auch Freuden und Erlebnisse der anderen macht mir zunehmend zu schaffen. Ich will mich auch mitteilen...auch lachen... am Leben teilnehmen... und geliebt und als Mensch geschätzt und wichtig genommen werden.


    Dies alles habe ich verloren und dazu meinen Mann... meine Mutter... meine Schwägerin... meinen Bruder innerhalb von 8 Jahren. Mein Vater ist schon über 40 Jahre tot...von ihm habe ich wohl meine Herz- und Gefäßschäden geerbt... er starb mit 55 durch Herzinfarkt.


    Ich habe leider einen Herzinfarkt und drei Schlaganfälle sowie andere schwere Erkrankungen überlebt... wozu?


    Geblieben ist mir Behinderung, Krankheiten und Lebensangst vor weiteren Beeinträchtigungen jeglicher Art (auch finanziell). Aber das alles könnte ich wegstecken, wenn ich mich nicht so einsam und ungeliebt ( ausser von Amy, meiner Hündin) fühlen würde.


    Ich weiß, dass alles klingt so negativ, Aber zur Zeit empfinde ich so... bin unzufrieden.


    Lg Luise

  • Liebe Luise,


    meinst du, es könnte dir vielleicht ein bisschen gut tun, ab und zu mit "Gleichgesinnten" aus dem Forum zu telefonieren? Mit Menschen, die verstehen...

    Es würde leider nichts an der Situation ändern und natürlich nichts an dem Ursprung deiner Einsamkeit, aber vielleicht manchmal ein bisschen gegen die akuten Einsamkeitssymptome helfen. Zumindest für mich war es eine sehr wertvolle Erfahrung, als ich jemanden aus unserem Forum getroffen habe und man irgendwie "frei" über unsere Lieben und die Traurigkeit reden konnte, ohne sich wie ein Außerirdischer zu fühlen.

    Denn auch wenn man nichts Neues erlebt...in uns passiert so unendlich viel, die ganze Zeit. Ich verstehe, dass es dir fehlt, das niemandem erzählen zu können.


    Liebe grüße, Sturm

  • Liebe Sturm,


    ich bin ja hier schon länger im Forum und hatte mit drei anderen Betroffenen einen regen Whatsup Austausch.... mit zweien sogar ein pers. Treffen. Aber nach fast einem Jahr zerbrach das aus mir nicht nachvollziehbaren Gründen.


    Das hat mich tief verletzt... ich habe mich noch nie Fremden im Internet so geöffnet...habe nie gechattet und so. Ich bin immer noch fertig und bin dadurch vorsichtig mit meinem Vertrauen gegenüber neuen Bekannschaften geworden.


    In meiner Trauerzeit war es das zweite Mal... das erste mal wurde ich gestalkt.


    Diese Erfahrungen muss ich erst verarbeiten, bevor ich mich wieder anvertrauen kann.

    .


    Lg Luise

  • Liebe Louise,

    leider sind das Erfahrungen die wir immer wieder machen.

    Wie viele von meinen angeblichen Freunden sind nicht mehr da. Ein ganz kleiner Rest ist geblieben von denen über die Weihnachtstage aber keiner mal angerufen hat oder wenigstens über whatsapp eine Nachricht geschickt hat.


    Mir hilft telefonieren sehr. Einfach um überhaupt in Kontakt zu bleiben und wenn es mal ganz arg schlimm ist.

    Ich kann den besten Freund von Ronald zu jeder Zeit anrufen. Das ist eine große Hilfe.

    Weil ich weiß wie sehr das hilft biete ich Dir das an. Das du mich jederzeit anrufen kannst . Wie kann ich Dir meine Nr. zukommen lassen?


    Dann kannst du entscheiden ob du dich melden möchtest .Ich kann gut zuhören.

  • Naja bei mir war es nicht so schlimm, wie bei Luise,


    Aber es wurden halt dann von eigentlich ja fremden Personen, Dinge die ich in Vertrauen gesagt habe, ins einzelnste zerlegt, Vorwürfe gemacht, alles umgedreht,..war halt ...wie soll ich sagen...zu viel.


    Ich denke jemanden den wir nicht kennen, persönlich mein ich, ...so wie eben wir uns alle hier,...sollte vorsichtiger behandelt werden, ...oder achtsamer...denn es fehlt dieses Gefühl das wir eben haben, wenn wir uns gegenüber stehen...dieses Sympathisch, oder eben nicht,...vertrauen...oder eben nicht...Respekt...usw..


    Dieser erste Eindruck fehlt, ...wisst ihr was ich mein...


    Deshalb denk ich, jemanden in der virtuellen Welt, zu mögen, und auch , nicht zu nahe zu treten, ist sicher nicht so einfach, und deshalb verstehe ich da Luise schon mit ihrer Vorsicht,..


    ich bin da genau so...

    Aber natürlich, kann man sich dann vom positiven überraschen lassen, im Idealfall...also vollends abgeneigt, bin ich da nicht, ..da ja Freunde zur Zeit, e immer rarer werden, ...


    Ja genug damit, jetzt muss ich aber einkaufen fahren...


    Bis später..

    Renate

  • Liebe Luise,


    das wusste ich nicht. Es tut mir leid, dass dir das passiert ist und ich verstehe und finde gut, dass du vorsichtig sein willst.

    Trotzdem wünschte ich, du müsstest nicht so allein und einsam sein...


    Ganz liebe Grüße, Sturm

  • Liebe Tery,


    Wir waren allein... Heinz war nur in Gedanken und in meinen Erinnerungsgefühlen anwesend. Er meldet sich nicht... er glaubte mit dem Tod ist alles vorbei. Langsam muss ich das akzeptieren... er hatte wohl recht.


    Und trotzdem rufe ich nach ihm... träume ständig heftig von ihm. Es ist schrecklich, weil ich meistens erwache und mich dann an meinem Traum real erinnere.


    Ich habe immer meine Träume stark erinnert... kann sie genau erzählen. Ich will nicht so intensive Träume haben... ich leide darunter... sie beeinflussen den folgenden Tag... sowohl positiv bei einem guten Traum als auch negativ beim Gegenteil.


    Ich will das Alles nicht mehr... keine Ängste vor meiner Zukunft... keine Träume... keine Wünsche nach noch etwas Lebensglück.


    ICH will nur innerliche RUHE....

    und die erreiche ich nicht.


    Sie wird nur der Tod bringen.... :?::?::?:


    Lg Luise