wie leben ohne meinen Mann

  • Hallo Bine!

    Ja ich rede auch den ganzen Tag mit Ralf und das tut gut.Ich frage ihn auch na wie habe ich das gemacht,dann sagt sein lächeln manchmal,ja das geht

    aber du mußt noch üben,ja er war ja der Koch und alleine schmeckt es nicht und ich weiß gar nicht,was ich immer machen soll.

    Aber habe mir heute eine Mikrowelle zugelegt,das fehlte noch und da kann man dann auch mal ein Fertiggericht oder Sachen schnell aufwärmen.

    Gestern saß ich auch im Wohnzimmer und auf einmal ging die Tür auf,dann denke ich auch manchmal,vielleicht ist er noch ganz nah bei mir.

    Ja wir haben auch früher viele Krimis geschaut,besonders den Tatort mit Liefers den haben wir sehr gemocht,aber das interessiert mich auch nicht mehr.Ich schaue mir öfter so Schnulze an,ja habe ich früher auch,aber Ralf sagte immer,komm schau dir das ruhig an,meistens habe ich den Tatort aufgenommen

    und mir erst eine Schnulze angeschaut,dann hat er in der Zeit mit der P4 gespielt und dann haben wir zusammen geschaut.Auch wenn es einen gar nicht interressiert,aber irgendwas muß laufen,sonst versuche ich mal zu lesen oder rätsel,aber alles macht keinen Spaß mehr.Liebe Grüße Helga

  • Ihr Lieben!

    Es tut mir so weh zu lesen wie es euch allen geht!

    Dieser ohnmächtige Schmerz ist so vertraut und genau so ist es mir das ganze erste Jahr über auch gegangen, ich konnte nicht glauben, dass es einen Weg aus dieser Trauer gibt.

    Nun ein paar Monate später muss ich sagen, auch ich habe noch keinen Weg aus der Trauer gefunden, auch mich plagen Sehnsucht und Schmerz über den Tod meines Mannes, aber es fängt langsam an, sich etwas Neues dazuzumischen.

    Ich fange an mich mit meiner Trauer zu befreunden und nicht nur mit dem Kopf zu erkennen, welch glücklicher Umstand im Leben mir einen Menschen geschickt hat, mit dem ich über alles reden kann und der mich braucht, sondern ich beginne auch ganz vorsichtig zu fühlen.

    Und dieses Fühlen ist zu einem großen Anteil einem kleinen Hund zu verdanken, der mit unermüdlicher Geduld und mit einem ganz, ganz großen Herzen daran arbeitet uns zwei Menschen zusammenzuhalten und uns all seine Liebe zu schenken.

    Ich weiß nicht wie lange es bei jedem von euch dauern wird.

    Ich bin von Herzen dankbar, dass mich mein Weg schon nach eineinhalb Jahren spürbar in Richtung Heilung führt.

    Aber ich muss auch sagen, mein Leben ist nicht mehr dasselbe, wie es vorher war, ich bin oft traurig, voller Sehnsucht und voller Angst vor zukünftigen Schicksalsschlägen.

    Und ich glaube das wird so bleiben.

    Der Unterschied zu vorher ist der, dass ich mich langsam damit anfreunden kann. Ich stehe zu meiner Trauer, aber ich lasse auch zu, dass mein Leben mit anderen Inhalten gefüllt wird.

    Es wird nie wieder dieses schöne Leben von vorher werden und ich glaube auch nicht daran, jemals wieder glücklich zu werden, aber ich glaube daran, es nicht nur ertragen zu können, sondern auch wieder einen Art Zufriedenheit zu finden, die ich momentan noch so schmerzlich vermisse.

    Und genau das wünsche ich euch allen von ganzem Herzen!

    Egal wie lange es dauert, aber ich wünsche euch so sehr, diesen Funken Hoffnung ergreifen und gut festhalten zu können!

  • Liebe Tigerlily!

    Danke für die schönen Worte.Ich hoffe auch,das es irgendwann einmal erträglicher wird.Natürlich wird es nie so ein schönes Leben wie vorher werden,

    ohne meinen liebsten.Aber er hat mir gezeigt,wie wertvoll das Leben ist und ich vermisse ihn so sehr und das wird auch immer so bleiben.

    Aber es gelingt vielleicht auch irgendwann wieder,das man richtig Freude hat oder mal wieder richtig lachen kann.Aber im moment fühle ich mich so leer,bin nicht mehr der lustige Mensch,der ich mal war,aber ich weiß,das ich nach vorne schauen muss und ich denke immer daran.Jeder Tag bringt mich ein Stück näher zu meinem Schatz und dann sehen wir uns endlich wieder.Das ist das einzige worauf ich mich freue.Liebe Grüße Helga

  • Der Schlaf will nicht kommen,die einzigen Stunden die Erlösung von dem tiefen Schmerz bringen,auch wenn das Erwachen so unendlich weh tut....manchmal glaube ich,dass ich keinen Augenblick mehr weitermachen kann,und doch geht es weiter,und ich bin gefangen in meinem Leben,ohne Freude,ohne dich,niemals wieder zu zweit,ohne dich leben ist nicht leben.So viele Tage ohne dich,wie sind die vergangen,ich weiß es nicht.Ich weiß nur dass ich eine leere Hülle bin,warum hast du die Hülle da gelassen,wenn du doch mein Herz mitgenommen hast,ich bin nur mehr Sehnsucht und Tränen..

  • Die letzte Nacht und die Nächte davor haben mich viel Substanz gekostet,und in mir festigt sich die Tatsache:ein wirklich glücklicher Tag wird in meinem Leben nicht mehr kommen,denn immer fehlt mein Mann.Was kommt weiß ich nicht,aber das Glück ist vorbei....vielleicht erreicht man in Jahren und Jahren eine Art schicksalsergebene Zufriedenheit....

  • Liebe adi,


    Das Erwachen ist sehr schmerzhaft, in diesem Moment wird mir bewußt dass er ist nicht mehr an meiner Seite liegt, sondern er wird niemals

    mehr an meiner Seite liegen.

    Oft denke ich, mein eigenes Leben nicht mehr bewältigen zu können.

    Warum ist das Leben so erbarmungslos?


    alles Liebe Maike

  • Lieb Maike und Adi!

    Ja jeden Tag ist es schwer,alleine aufstehen und die Stille und Leere.

    Am Tag ist man etwas beschäftigt und wenn man dann wieder in die leere Wohnung kommt,

    dann wieder alleine ins Bett geht und ich dann zu dem Bild von Ralf sage.Gute Nacht mein Schatz,dann kommen wieder viele

    Gedanken und alles geht einem im Kopf rum nur schlafen geht nicht,lange liege ich wach,dann schlafe ich etwas,dann wache ich wieder auf.

    Ja ich hoffe auch,das es mal wieder besser wird.Aber wie,ohne meinen Schatz ist alles so sinnlos.Warum ist das Leben so gemein und warum durfte ich nicht mit ihm gehen:Herzliche Grüße Helga

  • Liebe Adi , liebe Maike , liebe Helga ,


    Die Nächte gehen bei mir , ich träume fast jede Nacht von meinem Thomas, das tut gut . Das Aufstehen ist schwerer aber etwas besser geworden als am Anfang.

    Das Schlimmste für mich ist die Liebe. Mein Herz ist voller Liebe für meinen Mann und ich weiß nicht wohin damit . Früher konnte man diese Liebe geben , in Worten und Taten und jetzt . Natürlich sage ich ihm , wie sehr ich ihn Liebe aber es ist anders und es kommt ja auch nichts mehr so wie früher zurück. Ich hoffe , ihr versteht was ich meine 🙈.

    Es ist verdammt schwer und ich fürchte , Es wird noch länger so bleiben.


    Eine dicke Umarmung

    Birgit und Fine

  • ich hab am montag meine seele, mein alles verloren, heut ist beerdigung und hab mich hier angemeldet. ich möcht grad nur eines: ihn ganz kurz nochmals wiedersehen, ich hab ihm so oft gesagt, bitte, wenn so was möglich ist, bitte such meine nähe, damit ich dich nochmal spür und weiterleben kann. bis jetzt noch nichts. Gruß Ange

  • ach Leute- ich habe mich hier angemeldet weil ich hoffte ihr habt Tipps wie man den Schmerz besser aushält. Aber ich lese leider nur wie ihr leidet. Bei mir geht es gerade erst los: mein Mann hat völlig überraschend die Diagnose Streukrebs erhalten. Es wird nichts mehr unternommen als ihm die Schmerzen zu nehmen. Vor ein paar Tagen hatten wir noch die Hoffnung auf einen Abschied im Hospiz aber das wird er wohl nicht schaffen. Es geht wohl nur noch um Tage. Ich weiß nicht wie ich das aushalten soll. Hab körperliche Schmerzen vor Schmerz und habe Panik vor allem was getan werden muss. Ich werde das überleben und auch alle praktischen Dinge erledigen- aber ich weiß noch nicht wie....

  • liebe Ange, liebe Gundi, liebe Birgit W.,


    lasst euch mal lieb in den arm nehmen :30: euer schmerz und euer verlust ist ja noch ganz frisch, das tut mir sehr leid für euch.... ich kann euch nun nicht sagen, man gewöhnt sich an den schmerz.... nein, das tut man leider nicht :13: aber man lernt, das es auf und ab geht, immer wieder. es gibt tage an denen ich z.b. besser mit allem zurecht komme, als an anderen. es gibt tage an denen ich vor weinen nicht mehr aus noch ein weiss, dann wieder tage an denen einfach "stille" in mir herrscht....


    liebe Ange, ich selbst kann von der erfahrung sprechen, das ich meinen mann sehr oft spüre und er sogar in meinen träumen oft präsent ist/war und zwar SO, als wäre alles real..... es ist, als wäre ich gemeinsam mit ihm irgendwo und zwar genau JETZT.... ich bin mir sicher, das DEIN mann in jedem fall sich bei dir bemerkbar machen wird und sicher wird er dich begleiten auf deinem weg, auch wenn du ihn körperlich nicht mehr siehst/spürst, aber er ist auf der "anderen ebene" bei dir.


    liebe gundi, du hast recht, unsere liebsten melden sich, auch wenn es manchmal etwas länger dauert.


    liebe Birgit W. es tut mir leid, das DU so leidest.... mein mann starb ebenfalls an krebs sehr elendig.... versuche, nicht an die sachen zu denken, die NOCH erledigt werden müssen in absehbarer zeit... das wird sich alles weissen - das ist meine eigene erfahrung. versuche im jetzt zu leben und die letzte zeit innerlich bei deinem mann zu verbringen, er wird es spüren und deine liebe empfangen, Birgit. du wirst noch lange zeit wie selbst tot im kopf sein, ein guter bestatter wird dich aber unterstützen in allem was anstehen wird - so furchtbar dieses thema auch ist :13: ich hatte vieles an den bestatter übergeben an amtsangelegenheiten z.b.


    lieber gruß von Bine

  • liebe Schatzi-Birgit :30:


    ja, ich weiss was du meinst mit der überquellenden liebe in dir.... ich leide ebenso darunter wie du, mein mittel im moment ist: ich gucke nach immer mehr bildern von roger und auch wir gemeinsam auf bildern, die ich dann ausdrucken lasse und inzwischen quillt hier alles über von bildern die überall stehen, hängen... habe gestern ein besonders schönes bild von roger und mir unter den tv gestellt (der hängt an der wand) und ich habe das gefühl, je MEHR bilder ich hier präsent habe, um so mehr füllt sich mein herz mit gegenliebe..... ich kann es nicht erklären....


    liebe umarmung von Bine

  • Ihr Lieben,


    einen Tipp wie man den Schmerz besser aushält, habe ich leider nicht. Trauer ist ein psychischer Schmerz,

    du mußt lernen darüber zu sprechen

    Tod ist die radikalste Form der Trennung, wir wollen den Verlust nicht wahrhaben, fühlen uns unfähig, den Verlust

    zu akzeptieren.

    Liebe Ange, es wird einige Zeit dauern, bist du spürst, dass dein Mann präsent ist. Bei mir waren es 2 Monate, dann spürte

    ich, dass er da ist, konnte es fast körperlich spüren. Es war ein sehr schönes Erlebnis.

    Für die Trauerverarbeitung führe ich Tagebuch und schreibe meinen Mann Briefe. Maximilian war die Leibe meines Lebens.

    Er gehört immer noch zu mir.


    Alles Liebe Maike