Da ich niemanden hab, dem ich mein Innerstes preisgeben kann, möcht ich hier schreiben:
Am 7.10.2019: solang schon her und doch so kurz. Bei mir ist diese Trauer, dieser endlose Schmerz, vor allem diese irrsinnige Sehnsucht nach ihm absolut nicht weniger geworden. Auch wenn man sich sagt, ja, irgendwann wird man sich wiedersehen: was soll das für ein Wiedersehen sein, es wird niemals mehr so, wie hier im Leben. Das ist für mich kein Trost mehr, denn wer weiss, wie es nach meinem Tod ist, aber hier, jetzt, da tut es weh, da ist die Sehnsucht nach seinen Armen, ich möcht meinen Jürgen drücken, er soll mich in den Arm nehmen und nie wieder loslassen....
Jetzt hier im Leben, da ist doch unsre so wahnsinnige Trauer um den Liebsten, was tröstet es, wenn wir mal weg sind und uns dann irgendwie wiedertreffen, das kann doch hier keinen Trost bringen, das Leben ist nicht mehr, man lebt zwar weiter, ich für meine Tochter, ihr für Eure Menschen, aber leben?? Nichts mehr! Man kann versuchen, noch bisschen was draus machen, mehr geht halt nicht, dieses Leben ist vorbei, man wird nie mehr wieder so leichtlebig, so unbeschwert, nie mehr diese Leichtigkeit haben, durch solch einen immensen Verlust! Was danach ist: für mich irgendwie unrelevant, da das Hier ja Realität ist und zwar eine so schreckliche, danach, mir irgendwie egal, es kann das Hiersein dadurch nicht erleichtern.
Ich hab hier, in diesem Leben, diesen unsäglichen Schmerz, der dauern wird, bis ich gehe und mir kann es nicht helfen, wenn ich dran denke, daß ich nach dem Tod ihn wiedersehen, denn der Schmerz ist hier, was danach ist, wissen wir nicht. Und so geht es allen von uns!
Sicher, ich sollte dran denken, daß es eine Hoffnung ist, sich mal wiederzusehen, daran glaube ich auch, aber was hilft es für jetz, für dieses Leben? Er ist weg, tot! Aber ich weiss, soviele Menschen trauern, so unendlich viele, denen geht es auch so, das beruhigt mich ein bisschen. Aber trotzdem: er ist nicht mehr da!
Ich liebe Dich so sehr, mein Jürgen und weine , Du mein Alles