Am 23.11.20 ist das Schlimmste passiert

  • Hallo und guten Morgen Renate,

    In der vergangenen Nacht ging es mir gesundheitlich nicht gut. Ich habe einen Zwerchfellbruch und nehme Tabletten um die Magensäure zu reduzieren.

    Und gestern Morgen hatte ich sie vergessen und erst nachmittags genommen. Das rächte sich. Bis spät in die Nacht bin ich noch rumgetigert. Mambo mein Hund, der immer an meiner Seite ist tigerte ebenfalls rum. War unruhig und verließ immer wieder das Zimmer in dem wir schlafen.

    Ich hatte kurz vorm Schlafengehen in dem Buch " deine Trauer wird dich finden" gelesen. Über Fantasiereisen und Affirmationen und Hypnotherapie.

    Und da lag ich im Bett und dachte über dieses Bild nach, was ich immer ganz nah innen sehe. Als Ralf da tot auf dem Krankenhausbett lag. Nur noch eine Hülle. Die genauso aussah wie mein Ralf. Unvorstellbar. Unfassbar. Entsetzlich. Und doch hatte ich auch zärtliche Gefühle.


    Und ich dachte darüber nach, wie ich dieses Bild verändern könnte indem ich mir eine Fantasie überlege.

    Und Du wirst es nicht glauben, es funktionierte. Ich erfand: daß Ralf die Augen wieder aufmachte, den Mund zumachte, sich aufsetzt. Sich fragend umschaut und nach seinen Zähnen fragte. Nach seiner Kleidung. Meine Freundin und ich halfen ihm sich an zu ziehen. Nur Schuhe hatten wir nicht. Er machte seine Uhr an und wir gingen mit ihm raus aus dem Raum, Hand in Hand, zu dritt, raus aus dem Flur, aus dem Krankenhaus.

    Und dann kam der Zauber. Ralf wurde ganz klein und vergeistigt und sprang in mein Herz. Und da ist er jetzt.

    Und ich fühle mich nicht mehr so schwer. Nicht mehr so belastet.


    Ich war unruhig in der Nacht, Mambo war unruhig in der Nacht, vielleicht war Ralf irgendwie hier und hat mir diese Veränderung beigebracht.

    Jetzt kann es vielleicht noch ein schöner Geburtstag werden. Ich bin ihm ganz nah.


    Die erstaunte Ralfsheidemarie

  • Liebe Heidemarie

    Bestimmt war das dein geliebter Ralf❤️❤️

    Ich bin nicht weg.... nur schon mal voraus gegangen...


    • "Wenn du bei Nacht den Himmel anschaust, wird es dir sein, als lachten alle Sterne, weil ich auf einem von ihnen wohne, weil ich auf einem von ihnen lache. Du allein wirst Sterne haben, die lachen können." Robins Lieblings Zitat aus der kleine Prinz
  • Ralfs eigene Wortschöpfungen und unsere Familiensprache.

    Wir haben in unseren gemeinsamen 6 Jahren einige Worte und sprachliche Angewohnheiten gehabt und entwickelt. Damit ich sie nicht vergesse schreibe ich sie hier auf.

    Ich habe mir ca. 2011 einen Thermomix gekauft. Noch nicht dieses Ding mit der Elektronik. Und Ralf hat daraus

    Schlippmix gemacht. Seitdem heißt der so.

    Dann hat er weil er aus dem Ruhrpott kam

    Schlüpeck gesagt zum Schlüpfer.

    Und

    Schnauzenkleber zur Haftcreme.

    Wenn er sich erschrocken hat, sagte er:

    Ich kriege einen Herzriß.

    Und wenn er kaput und fertig war sagte er:

    Ich bin fertig mit Schön schreiben.

    Wenn er gefragt hat wo ist der Schnaps,

    Das hieß: wo ist der

    Schabulus

    Wenn er sauer auf jemanden war bezeichnete er seine Faust als

    Meine 5 Schwestern.

    Er benutze oft zwischendurch den Satzteil

    Irgendwie so.

    Er nannte mich meistens Schatz und er war der erste, der mich ab und zu Heidemarie nannte. Sonst war ich immer Heidi für alle. Für ihn war ich sein Schatz Heidemarie.

    Früher war ich für meinen Hund Frauchen. Mein Vater war für meinen Hund Herrchen.

    Ralf war aber Papa. Ich habe immer gesagt " geht zu Papa" der hat die

    Frikies = Frikadellen.

    Er sprach nicht von den Hunden, sondern für ihn war das

    Die Bande.


    Mehr fällt mir im Moment nicht ein. Hoffentlich habe ich nicht schon was vergessen


    Habt ihr auch eure eigene Familiensprachausdrücke gehabt?

    Ralfsheidemarie


  • Liebe Bettina,

    Ich wohne nah bei Burgenland, nur einige Kilometer entfernt, dort gibt es eine Ortschaft, Apetlon, heißt sie, und bei uns sagen wir dort wohnen die Franzosen, weil du dort kein Wort verstehst, wenn die mal los " bellen" .

    Eine Liebe Geschichte erzähl ich euch die mir soeben eingefallen ist.

    Meine Tochter hat in Französisch maturiert, nun wollte sie, hat sie dann zwar nicht, aber egal, nach Frankreich für einige Wochen, aus Austausch Schülerin,...sie kam von der Schule nach Hause, und erzählte, das die Lehrer die Schüler darauf aufmerksam machten, sie sollten achtgeben, un welchen Ort sie untergebracht würden, den in manchen Orten, würde man dann kein " richtiges " Französisch lernen, da dort solch Dialekt herrsche...nachdenklich saß sie am Mittagstisch, und sagte dann,.." Mama eigentlich schon verständlich, den wenn ein französisches Kind nach Apetlon kommt, lernt es auch kein Deutsch...wir haben sehr gelacht...


    Tja so typische Wörter aus unserer Gegend, ist zum Beispiel,...Dere...das heißt hallo...oder...bablatschn...das ist fürn Traktor ein kleiner Anhänger,...mein Mann sagte immer ...bledern..zu mir..das ist eine tolpatschige Frau..wird auch oft negativ verwendet, da kommts dann immer auf die Aussprache an...geh her mei bledern...sagte er, das war wie ein Kosenamen,...du bist a bledern...ist eine negativ behaftete Bemerkung...trutschn...auch so..mei Trutscherl, ist lieb..du bist a TRUTSCHN...nicht...das bedeutet eigentlich das gleiche..

    Ehenter...heißt eher...oder hiebei,...und hidau...das erste Wort bedeutet es steht nahe bei mir, das zweite Wort, es steht weit weg von mir...


    Lohdiridari...ein Burgenländischer Dialekt, kannte mein Mann auch nicht...versucht mal ohne zu googeln, das raus zu bekommen, eigentlich, einfach, wenn man es weiß 🙂, es liegt die Antwort im Wort...


    Bin mal gespannt auf eure Antworten...

  • Ich hab's gegoogelt. 🤪 Nein, da wäre ich nie drauf gekommen.

    Und ich hab gegoogelt wie weit Apetlon von mir aus ist 995km.

    In einer Gegend, in der ich noch nie war. So weit weg, so anders alles.

    Die Gegend, die Architektur, die Sprache, die Kleidung,....... Nur die Liebe, die Sehnsucht, der Schmerz...... Das ist das gleiche.

    Ich bin ganz überrascht und geplättet wie weit weg Du lebst. Ich muß fast 12 Stunden fahren um bei Dir anzukommen. Das ist von hier so weit weg wie Venedig.

    Das Lesen und Schreiben hat sich nicht so weit weg angefühlt.

    Ich wohne in der Nähe von Iserlohn in NRW D.

    Kannst Du mal googeln. Wie anders hier alles ist.

  • Liebe RalfsHeidemarie,


    ich kannte es so, dass aus einem Versprecher ein neues Wort entstand, worüber wir dann immer, wenn es einer von uns benutzt hat so sehr lachen mussten, dass alle anderen manchmal nicht wussten was jetzt los ist. Zumal Jürgen immer sehr ernst war und oft als Spaßbremse galt. Was er manchmal auch war....aber nicht wirklich. er war im inneren nicht frei. So hat er mir das mal erklärt. ...Ja, er war oft traurig und ich glaube dass das von seiner Kindheit kam. Und er nahm jeden sehr ernst. Und viele verstanden das nicht, bzw viele machten sich nicht die Mühe es verstehen zu wollen. Sie steckten ihn in eine Schublade und das hat ihm oft sehr weh getan.

    nun, dennoch, wir hatten unseren Spaß:

    Einmal sagte ich zu ihm: Heut hast du aber viel Wasser in den Beinen, du solltest dich etwas hinlegen.(Das hat ihn immer genervt!!). Dann wollte er was blödes zu mir sagen, weil ich so viele Besenreiser habe! Dann sagte er. Schau du nicht so viel nach meinem Wasser, kümmere dich lieber um deine Rasenbeiser.

    Einmal da habe ich ihhm aus Spaß ind die " Backe gepfetzt" ( =in die Wange gekniffen, gepetzt...) Dann wollte er sagen: Oh , manno, du sollst mir doch nicht in die backe pfetzen...statt dessen sagte er : Oh, manno, du sollst mir doch nicht in den Nacken zapfen.


    Seither sagte ich manchmal: Schatzele, darf ich dir in den Nacken zapfen....;)