Es war viel zu kurz

  • Guten Abend ihr Lieben,

    ihr hört euch so traurig und mutlos an, deshalb will ich euch eine :30: Umarmung senden.

    Ich verstehe euch so gut und traue mich noch nicht Orte aufzusuchen, die an glückliche Zeiten mit meinem Mann erinnern. Vielleicht tut die Erinnerung dort noch mehr weh..... aber vielleicht verspüre ich dort auch mehr Nähe und ein kleines Stückchen Glück und Liebe. Manchmal ist die Angst vor etwas schlimmer als die Realität. Im Moment habe ich noch keinen Mut, deshalb warte ich... aber irgendwann kommt die Zeit <3 vielleicht?

    Ich sehe der Corona Öffnung auch mit Ängsten entgegen. Dieser Lockdown entsprach viel mehr meiner Stimmung als das normale Leben und dadurch dass alle Menschen niedergeschlagen waren, habe ich mich nicht so anders gefühlt. Viele hatten Zeit und konnten sich kümmern. Wird die Einsamkeit größer, wenn das Leben wieder normaler und mir bewusst wird wie allein und ziellos ich bin?

    Wie vermisse ich die Vertrautheit, Nähe und Geborgenheit meines liebsten Menschen :13:.

    Es ist jetzt schon über 3 Monate her, dass er gegangen ist, aber es schmerzt immer noch so sehr....

    Liebe Grüße Martina

  • Liebe Martina, genauso denke ich auch über Corona. Meine Stimmung entsprach auch mehr dieser Ruhe während des Lockdowns. Keine Feste und Veranstaltungen, keine Hektik und Menschenansammlungen. Wenn wieder irgendwann alles normal läuft ohne Corona, wer weiss, wie ich mich dann fühle? Dann wird einem das Alleinsein vielleicht richtig bewusst.

    Ich bin oft gezwungenermassen an Orten, wo ich mit meinem Schatz auch war und es tut jedesmal weh.

  • Ich bin jeden Morgen an dem Stück Fluß mit den Hunden, was wir zusammen für uns entdeckt haben. Meistens blieb Ralf im Auto sitzen. Zumindest die letzten Wochen. Wir habe letztes Jahr im Frühling einen Mann getroffen mit seinem Paul, ein kleiner schwarzer Mischling. Da haben wir uns öfter mit unterhalten. Kurze Zeit vor Ralfs überraschendem "Gehen" hatten die beiden Männer sich lange unterhalten über Chemotherapie und solche Sachen. Der Mann hatte auch Krebs, aber nicht Lunge.

    Am Montag habe ich diesen Bekannten von weitem schon erkannt. Ich hatte ihn seit Ralf gewechselt ist noch nicht wieder gesehen. Da er schon am Auto vorbei war als er mich traf fragte er: heute alleine? Er wußte es ja noch nicht. Ich hatte schon angefangen zu weinen als ich ihn von weitem erkannte. Ich hab den Mann gesehen und direkt angefangen zu weinen. Er war ziemlich erschüttert als er meine Tränen sah und ich direkt gesagt habe, er ist tot.

    Und danach habe ich zu Hause noch sehr viel geweint. Es war wie ein sehr intensiver Rückfall in ganz traurige Verzweiflung. Und es war nicht der Ort, der das ausgelöst hat sondern der Mensch.

    Ralfsheidemarie

  • Ich glaube wir fühlen alle gleich. Es war tatsächlich einfacher mit dem Lockdown. Alle freuen sich auf den Sommer die lokale. Das ist alles nicht mehr drin alleine als Frau und macht keine Freude alleine. Ich hab echt Angst vor diesem Schmerz. Es tut so weh ich will gar nicht daran denken. Ich hoffe so sehr es wird besser. Morgen vor vier Monaten ist mein süßer Andy gegangen. Ich vermisse ihn so sehr.

  • Liebe Alexa!

    Es ist bei dir auch noch alles so frisch.Ich konnte am anfang auch nichts,hatte an nichts Freude,aber bin

    schnell wieder arbeiten gegangen und mein Mann war immer so stolz auf mich,das ich in einem Heim

    ehrenamtlich arbeite und die Kollegen und Bewohner haben mir Kraft gegeben und Ralf hätte es so gewollt,

    .An seinem Geburtstag bin ich mit unserer Tochter in einem Restaurant wo er gerne gegessen hat gewesen.

    Es hat gedauert bis ich wieder teilgenommen habe an Dingen.Die Trauer wird bleiben,aber ich gelernt damit

    zu leben,auch wenn es schwer fällt,aber es geht.Auch wenn ich lieber bei meinem Mann wäre,aber das können

    wir nicht beeinflussen und müssen damit leben,das wir vielleicht noch einige Zeit hier leben.Liebe Grüße Helga

  • Jetzt kommt der Frühling und mit ihm noch mehr schmerzhafte Erinnerung. Es tut wieder so weh und ich fühle mich leer einsam und freudlos wann wird es besser nach einem jahr? Wir waren frisch verliebt und jetzt ist alles vorbei ich Kämpfe jeden Tag....

  • Liebe Alexa,


    ich verstehe dich so gut :30:. Mein Schatz ist jetzt 8 Monate nicht mehr hier und es tut täglich mehr weh.

    Gerade jetzt wo es Frühling wird, in der Natur .... im Garten, alles Grün erwacht langsam wieder und es tut

    so unfassbar weh, dass unsere Liebsten das nicht mehr mit uns genießen können.


    Ich wohne in einer Siedlung mit 49 Häusern und bin die Einzige, die jetzt keinen Mann mehr hat.

    Wenn ich sehe, wie die anderen gemeinsam Draußen werkeln, möchte ich mich am Liebsten Drinnen verkriechen:13:.


    <3lichst, Kerstin

    Ich fürchte nicht die Dunkelheit dort draußen, es ist die Dunkelheit in meinem Herzen, die mir Angst macht.

  • Ach Alexa, ich verstehe dich so gut!!!

    Ich pendle zur Zeit zwischen Schockstarre und schmerzschreiender Verzweiflung.

    Heute kann ich gar nicht fühlen oder begreifen. Für immer ganz und gar unwiederbringlich ....

    Es geht über alle meine Fähigkeiten des Verstehens und Fühlens hinaus.


    Sei untröstlich umarmt


    *** Niobe

  • Liebe Alexa,

    mein Mann hatte Krebs, 7 1/2 Jahre hat er so tapfer gekämpft und letztes Jahr im Juli hat er den Kampf verloren.

    Wir waren 32 Jahre verheiratet, haben 2 Söhne (39 Jahre und 32 Jahre alt) und 4 Enkelkinder (3, 6, 7 und 15 Jahre alt.

    Unser jüngerer Sohn wohnt in meiner Nähe, unser Großer leider weit weg, ihn und unsere beiden kleinen Enkeljungs,

    sehe ich leider nur selten.


    Ich lebe nun allein in unserem Haus mit unseren 3 Chihuahua`s. Mein jüngerer Sohn und meine 7 jährige Enkeltochter

    sind regelmäßig bei mir und mein Sohn hilft mir, wo es nur geht. Und Freundinnen hab ich auch, sehe sie aber durch

    die Beschränkungen durch Corona, zur Zeit leider nur selten.


    Aber niemand kann mir meine Trauer, meinen Schmerz nehmen, es geht mir genau wie dir.

    Ein neues Leben aufbauen .... wie soll das gehen ?


    <3lichst, Kerstin

    Ich fürchte nicht die Dunkelheit dort draußen, es ist die Dunkelheit in meinem Herzen, die mir Angst macht.

  • Hallo Kerstin,

    Du sprichst von 49 Häusern in der Siedlung,

    klein genug das sich evtl. alle untereinander kennen?

    Evtl. wissen ja viele von deinen Verlust, evtl. kannst du ja bei den einen oder anderen im Garten mithelfen?

    Dadurch können sich ja Freundschaften ergeben, jemand mit dem man reden kann und man ist einfach sinnvoll an der Luft.

    Dies kann bestimmt sehr hilfreich sein.

    Fühle dich gedrückt.


    LG

  • Lieber Engels Mann,


    unsere Siedlung ist sehr weitläufig, ich kenne nur die Wenigsten persönlich. Hier ist sich jeder selbst der Nächste.

    Einige der Häuser haben inzwischen neue Besitzer, mit ganz jungen Leuten und kleinen Kindern. Die schaffen es nicht mal

    zu grüßen.

    Ich habe meinen eigenen großen Garten, meine 3 Hunde und da ich schon seit 11 Jahren frühberentet bin, hab ich damit, mehr

    als genug zu tun. Die meisten hier wissen dass mein Schatz gestorben ist, wissen auch, dass ich gesundheitlich eingeschränkt

    bin .... aber helfen würde hier niemand. Da stehen im Winter 3 kräftige Männer mit Schneeschiebern in der Hand, keine 5 Meter

    neben mir auf der Straße, quatschen miteinander und sehen zu wie ich alleine, mein Eckgrundstück auf knapp 100 m, mühseeligst

    versuche vom Schnee zu befreien - da verschwendet nicht einer auch nur einen Gedanken daran, dass sie mir ja kurz helfen könnten.

    Ich fürchte nicht die Dunkelheit dort draußen, es ist die Dunkelheit in meinem Herzen, die mir Angst macht.

  • Ach Dolore,

    das tut mir sehr sehr leid.

    Evtl. schaffst du es im Sommer mal den Anfang zu machen.

    Lädst die, die evtl. noch etwas empatischer sind oder die schon länger dort wohnen zu dir

    auf deinen Grundstück zum Kaffee und Kuchen einfach mal ein und schaust wer kommt.

    Die einen oder anderen kennst du ja evtl. etwas länger/ näher.

    Daraus könnte sich dann etwas entwickeln

    • Tja nachdem es mir ein kleines bisschen
      Besser ging hat es mich heute und gestern sowas von zurückgeworfen. Alle erwarten das es einem nach einem halben Jahr wieder besser geht. Klar gibt es schon Momente bei der Arbeit oder mit Freundinnen aber diese Erinnerungen an ihn zerreissen mich innerlich. Ich will nicht diesen ständigen Schmerz. Egal wo ich bin sind diese Erinnerungen und ich habe öfter gezweifelt Aber jetzt ist alles weg jetzt ist nur noch die Sehnsucht da und das Gefühl es wird nie wieder gut. Ein Bootsnachbar den uch schon lange kenne und der Andy auch sehr gut kannte hat im Sommer letzten Jahres seine Frau verloren. Sie ist im See ertrunken. Er versteht was ich fühle und ich verstehe was er fühlt und es ist jetzt ein Jahr her und er leidet noch immer so sehr wie am Anfang und ich habe angst das ich nie wieder Freude empfinden kann. Überall diese Paare sie verabreden sich und ich stehe alleine da. Letztes Jahr fühlte ich mich oft so angekommen obwohl ich auch Angst hatte wir waren nicht lange zusammen und ich wusste nicht das er massive Geldprobleme hatte und gesundheitlich angeschlagen war. Ich hatte oft Angst was aus uns werden soll aber wiederum war es so schön ihn an meiner Seite zu haben. Als Mensch hat er perfekt zu mir gepasst und ich hatte mehre male Angst das ihm was passiert. Dieses Gefühl wenn er sich nicht gemeldet hat und ich vor seiner Türe stand und er hat dann doch aufgemacht ich war so dankbar das ihm nichts passiert ist. Und dann wurde es tatsächlich wahr. Gestern habe ich mein Boot eingerichtet für den Sommer und mache eine Sxgublade auf und seine Badehose kommt mir entgegen. Wow das tat so sehr weh. Und heute habe ich sein Boot gesehen es steht jetzt ganz nah bei meinem. An dem Tag als er gestorben ist sagte er noch. Nächstes Jahr sind wir immer ganz nah beisammen. Und jetzt stehe ich vor seinem Boot und es ist noch nicht lange her da sind wir zusammen rausgegangen und haben die schönsten Stunden verbracht. Und jetzt ist alles wieder vorbei. Wie soll msn darüber hinwegkommen? Ich bin dan auf mein Boot geflüchtet und habe nur noch geweint. Jetzt tun mir die Augen weh. Ich freue mich auf nichts mehr ich habe angst wie es weitergehen soll. Ich will für ihn stark sein. Ich würde ihm so gerne nochmal sagen wieviel er mit bedeutet. Ich stand an seinem Grsb und ich würde so gerne mit ihm reden aber es geht nicht. Es ist vorbei für immer dabei hatte es doch erst angefangen. Es tut so verdammt weh. Kaum zum aushalten. Ich musste mir das jetzt von der Seele reden ich fühle mich einsam zwischen all den Menschen die nix kapieren und ich beneide sie das sie das noch nicht erleben mussten und das Leben genießen können. Ich tue es im Moment nicht. Ich versuche nur irgendwie weiterzumachen irgendwie in der Hoffnung irgendwann mal wieder ein gutes Gefühl zu bekommen. Aber ich zweifle ob es irgendwann wieder kommt. Es ist so schlimm ihn verloren zu haben......
      • Antworten

    Alexa folgt2

  • Ich bin jetzt total traurig das mir niemand irgendwie was auf mein Geschriebenes antwortet. Breitet such auch hier die Einsamkeit aus. Ich wollte doch nur die Liebe genießen und jetzt bin ich einsam und habe Angst es wird nie wieder gut. Es tut immer weh und ich mache nur um zu machen. Mit den wenigsten kann man reden und hier antwortet mir auch niemand. Ich will diesen Schmerz nicht mehr. Will doch nur ein bisschen Glück fühlen. Ist das jetzt für immer vorbei. Ich habe angst das ich meinen verstorbenen Freund nie mehr loslassen kann 6nd das obwohl wir nur so kurz zusammen waren. Jetzt kommt die schwerste Zeit unser Sommer wir waren noch so verliebt und ich konnte nicht fassen das ich endlich jemanden an meiner Seite hatte der mich so sehr liebte und jetzt ist alles vorbei und ich habe angst das es nie wieder gut wird.

  • Liebe Alexa,

    lass mich dich umarmen, um diese Einsamkeit zu mildern.

    Du bist nicht alleine damit und dein Verlust ist noch viel zu frisch für jegliche Art von Neuorientierung.

    Ich kann dir nicht sagen, ob es jemals wieder gut wird, aber mit der Zeit wird es leichter das Leben wieder auszuhalten, darauf darfst du vertrauen.

    Du bist auch hier nicht alleine, du wirst sehen die Antworten kommen noch.

    Bis dahin soll dir meine Antwort ein kleines Trostpflaster sein, alles Liebe Gabi

  • Liebe Alexa, ich schicke dir auch eine Umarmung, zu mehr bin ich leider nach den einsamen Pfingsttagen nicht fähig. Aber sei versichert, es wird mit der Zeit etwas leichter werden, besser zu tragen, auch wenn die Trauer nie ganz weg geht.

  • Liebe Alexa,

    ich lese die Einsamkeit aus deinen Worten und sende dir eine dicke Umarmung :24:. Deinen Schmerz kann ich gut nachvollziehen und empfinde ihn ähnlich. Ich habe zwar selber erst vor 6 Monaten meine Liebe verloren und fühle mich auch wie ein Frosch, der in einen Eimer gefallen ist und strampelt und strampelt, aber alle die länger hier im Forum sind, schreiben dass wir uns gedulden müssen. Wir müssen einfach aushalten und unseren Tag füllen mit Dingen, die uns ablenken. Ich weiß wie schwer das ist, aber einen besseren Rat kann ich dir auch nicht geben.... leider:13:. Es gibt kein Rezept, obwohl ich so gerne eines hätte. Im Moment lese ich gerade ein Buch, dass mir gefällt. Maya Stromp , Wir Witwen sind ein zähes Volk. Vielleicht ist das auch etwas für dich?

    Ich finde es gut, dass du dir Antworten wünschst, denn ich lese viel im Forum und ziehe aus vielen Beiträgen Kraft und antworte nicht so häufig. Ich glaube, dass geht einigen so. Es ist doch schon mal ein Schritt nach vorne deine Wünsche uns mitzuteilen. Du siehst, es kommen Reaktionen ;). Wie sieht es in deinem Umfeld aus? Hast du da Menschen? Liebe Grüße und einen schönen Tag wünscht dir Martina :)