Covid-19 hat mir meinen Vater genommen

  • Am 30.11.2020 ist mein Vater an COVID-19 verstorben.

    Mein Vater war 66 Jahre alt, sah aber aus wie Mitte 50. Kerngesund, Topfit. Vor Corona noch mehrmals die Woche im Fitnessstudio gewesen. Während Corona jeden zweiten Tag Joggen gegangen.. er wollte nächstes Jahr in Rente gehen. Das Leben genießen.. ich realisiere es immer noch nicht. Wir konnten uns nicht verabschieden.. er ist einsam und allein verstorben. Auch nach seinem Tod durften wir uns nicht verabschieden. Ich glaube, deswegen realisiere ich es immer noch nicht.. ich hab das Gefühl, dass er zurückkommt. Und manchmal realisiere ich es für einen kurzen Augenblick und es haut mich komplett um. Ich weiß wirklich nicht wie ich weiterleben soll.. ich vermisse ihn so sehr..

    Ich bin gerade mal 25 Jahre alt. Habe mein Studium noch nicht beendet.. ich habe meinen Eltern erst vor kurzem von meinem Freund erzählt. Sie wollten ihn bald kennenlernen.

    Er wird meine Hochzeit, meine Kinder nicht mehr miterleben.

    Meine Mutter ist 10 Jahre jünger als mein Papa und auch noch zu jung um verwitwet zu sein..

    Ich weiß, dass es immer jünger und schlimmer geht und bin dankbar für die Zeit die wir hatten, aber ich kann einfach nicht glauben, dass das passiert ist ... jedes Mal wenn Corona-Intensivstationen in den Nachrichten gezeigt werden triggert es mich. Und auch die Zeit nach seinem Tod war so schrecklich..

    Er ist in einem anderen Land verstorben. Er ist vor Corona geflohen.. meine Eltern haben in dem Land ein Apartment, keine Kontakte zu anderen Menschen. Sie haben sich wahrscheinlich beim einkaufen im Supermarkt angesteckt.

    Nachdem er verstorben ist, durfte meine Mutter nicht zurück nach Deutschland reisen, da ihr Test positiv war. Sie war eine ganze Woche nach dem Tod allein, in einem fremden Land, in dem sie nicht einmal die Sprache spricht.. es war so schlimm. Wir waren hier, meine Mutter dort und mein Papa Tod. Und auch seitdem sie hier ist sind meine Schwester, meine Mutter und ich allein.. wir sehen niemanden, weil wir Angst haben uns oder andere anzustecken.. es ist alles einfach nur ein Alptraum

  • tut mir soooo Leid für Euch :30:


    och maaannnn - auch wieder so eine Geschichte, bei der man denkt, wie grausam diese Welt sein kann :13:


    vielleicht könnt Ihr es mit Skype etwas abmildern, Euch wenigstens sehen und hören, was zwar eine Umarmung nicht ersetzen aber ein Wenig helfen kann

  • Liebe Bena

    Es tut mir so unendlich leid. :30:

    Schrecklich was dir und deiner Familie passiert ist. Es gibt keine Worte😢

    Fühl dich sanft gedrückt

    Ich bin nicht weg.... nur schon mal voraus gegangen...


    • "Wenn du bei Nacht den Himmel anschaust, wird es dir sein, als lachten alle Sterne, weil ich auf einem von ihnen wohne, weil ich auf einem von ihnen lache. Du allein wirst Sterne haben, die lachen können." Robins Lieblings Zitat aus der kleine Prinz
  • Liebe Bena,


    ich weiß, Worte helfen nicht.

    Können dich im Augenblick nicht trösten.


    Daher - wortlos - wenn ich darf:30:


    Schreib dir hier im Forum allen Kummer von der Seele. Es erleichert ein wenig.


    Es ist immer irgendjemand da, der dich "hört".


    blaumeise

  • Bens...

    Ein stilles Hallo erstmal in diesem wirklich tollen Forum.

    Dein Verlust tut mir unsagbar leid.

    Es gibt keine Worte die dir/euch den Schmerz nehmen könnten auch nicht das dumpfe Gefühl eigentlich bin einem Albtraum zu sein.

    Schreibe hier alles was dich bedrückt, es ist oft sehr hilfreich und vor allem wird es hier immer jemanden geben der dich versteht.

    Ich sende dir eine Umarmung

    Tamara

  • Liebe Bena,

    Der Verlust deines Papas tut mir leid. Auch eure erschwerten Umstände.

    Die Wichtigkeit des Abschieds wird hier sehr deutlich.


    Wie gehen deine Mama und deine Schwester mit dem Verlust um? Könnt ihr darüber reden?


    Komm in Ruhe hier an <3

    Isabel

  • Ihr Lieben❤️

    Danke für eure Nachrichten.


    Ich glaube, ich habe es etwas falsch ausgedrückt. Meine Mama, meine Schwester und ich sind zusammen momentan. In der Wohnung meiner Eltern. Aber wir treffen keine weiteren Personen.. das ist super komisch. Ich hab immer gedacht, wenn jemand verstirbt, der mir so nah ist, werden alle Menschen da sein. Uns in den Arm nehmen und mit uns trauern. Und jetzt geht das alles nicht..

    Meine Schwester ist drei Jahre älter als ich. Sie ist sehr stark, arbeitet wieder und versucht irgendwie weiterzumachen. Meine Mutter war erstmal ein Wrack. Als sie in Deutschland ankam, ist sie komplett zusammengebrochen.. aber sie kommt langsam wieder auf die Beine und versucht stark zu sein.
    Wir versuchen alle füreinander stark zu sein und dadurch, dass wir meinen Papa nicht gesehen haben, realisieren wir es alle nicht wirklich.

    Deswegen trauern wir auch nicht wirklich. Dieses Gefühl, dass irgendwas fehlt ist ständig da. Wenn ich lache, tut es trotzdem weh.
    Ich träume ständig, dass mein

    Papa noch lebt. Dass er zum Beispiel in einem anderen Land ist. Oder, dass es ein Irrtum war. Ich kann es einfach nicht glauben. Und trotzdem fehlt er mir so sehr.. mein Papa und ich hatten eine ganz besondere Beziehung zueinander. Und ich vermisse ihn so sehr.. ich kann mir einfach momentan keine Zukunft mehr vorstellen und würde so gerne zu ihm gehen ..

  • Liebe Bena,

    mein Beileid zum Verlust Deines Vater.

    Willkommen im Forum - ich wünschte Du und niemand sonst müßte hier sein.

    Dennoch hilft es Dir vielleicht hier zu schreiben oder zu lesen.

    Hier versteht zumindest jede und jeder,

    die Unfassbarkeit, wenn ein geliebter Mensch plötzlich nicht mehr da ist.

    Ich wünsche Deiner Mutter, Deiner Schwester und Dir ganz viel Kraft.

    Ganz herzlich,

    Tereschkowa

  • Liebe Bena!

    Es tut mir sehr leid ,das mit deinem Vater.Am Anfang ist es unbegreiflich und man will es nicht wahrhaben und

    es wird auch ein langer Weg,eher man es richtig begreift.Sehr schlimm war es sicher,das ihr euch nicht verabschieden

    konntet.Das du hier im Forum bist ist gut,denn hier kannst du dir alles von der Seele schreiben und das hilft

    manchmal wirklich.Ich wünsche dir und deiner Familie ganz viel Kraft in dieser schweren Zeit.

    Liebe Grüße Helga

  • Liebe Bena,


    dein Verlust tut mir schrecklich leid.

    Es ist grausam.

    Ich nenne es Ein Alptraum aus dem man nicht erwacht.


    Worte des Trostes kann ich Dir nicht geben.

    Ich habe keine ich habe meine Mama verloren den wichtigsten Menschen in meinem Leben.

    Diese Leere und Hilflosigkeit ist einfach nur unbeschreiblich.

    Der Schmerz ist kaum auszuhalten.

    Es fühlt sich an als würde alles offen liegen die gesamte Brust und jemand reißt Dein Herz heraus mit voller Gewalt.


    Du bist noch am Anfang das es Dir völlig surreal vorkommt ist völlig normal man läuft wie in einem Film nichts ist real die Zeit existiert nicht.

    Der Schockzustand in dem Du dich befindest ist hmmm ich weiß gar nicht wie man das ausdrücken soll,

    ist auch eigentlich völlig normal.


    Bei mir sind es jetzt 9 Monate und mir geht es überhaupt nicht gut die Leere ist überall greifbar.

    Ich höre sie wenn ich die Tür bei meinen Eltern öffne ich sehe sie sitzen, manchmal will ich sogar sagen Mama ich bin es.

    Ich schaue ganz willkürlich ins Schlafzimmer weil sie sich dort mittags immer hingelegt hat und ich hab sie dann geweckt oder sie war schon wach und machte irgendwelche Faxen.


    Realisiert habe ich es immer noch nicht richtig.

    Dein Gedanken den kenne ich gut, habe ich am Anfang auch gedacht, ich will zu Mama.

    Was lässt mich weitermachen, wie hab ich es bis hierher geschafft.

    Eine gute Frage: Nur ein Gedanke Mama will das Du weitermachst.

    Mama will das Du lebst.


    Doch wie das weiß ich nicht Freude Spaß sind Wörter die ich nicht mehr kenne jedenfalls momentan nicht.

    Soetwas verändert es wird auch Dich verändern.

    Du wirst viele dumme Sprüche hören, ich rate Dir ignoriere sie einfach die Außenwelt kann damit nicht umgehen.


    Hier kannst Du immer schreiben hier wird man Dich verstehen und jemand wird Dir antworten.

    Mir hat das sehr sehr geholfen.

    Ich habe durch die Menschen hier geschafft meinem Schmerz eine Stimme zu geben,----schreien einfach nur schreien.

    Mittlerweile kann ich auch normal weinen viele Monate ging das nicht ich hatte nur Weinkrämpfe das war schmerzhaft und belastend.


    Ich wünsche Dir und Deiner Familie ganz ganz viel Kraft für die nächste Zeit.

    Ich drücke Dich einfach mal ganz still.:30:


    Vlg. Linchen

  • Erstmal, vielen Dank an alle! Es war auf jeden Fall die richtige Entscheidung mich hier anzumelden. Eure Worte sind Goldwert. Endlich werde ich verstanden .. ich wünschte ebenfalls, ihr müsstet hier nicht angemeldet sein.. Eure Verluste tun mir sehr leid..


    Liebe Linchen, danke dass du dich so geöffnet hast. Es tut mir so so leid, dass es dir so schlecht geht.
    Bei mir sind es jetzt 39 Tage und ich habe das Gefühl, dass von mir erwartet wird nicht mehr zu trauern.. ich glaube auch, dass ich in 9 Monaten auch noch trauern werde. Ob es die selbe Trauer sein wird weiß ich nicht.
    Meine Freunde haben alle gesagt, sie seien für mich da. In den ersten 2-3 Wochen wollte ich mit niemandem reden. Habe keinem geantwortet. Und dann habe ich die wieder angeschrieben, um zu signalisieren dass ich nun bereit bin. Aber seitdem melden sie sich nicht mehr wirklich bei mir ... ich verstehe das nicht.

    Alle machen weiter und leben normal weiter. Und meine Welt steht still..

    Ich wünsche niemandem das selbe Schicksal, aber manchmal habe ich ganz schlimme Gedanken. Wenn ich morgens die Corona Todeszahlen angucke, bin ich erleichtert wenn die hoch sind. Ich weiß, dass das total verrückt ist und ich schäme mich auch dafür.. aber dann hab ich das Gefühl, dass mein Papa ja nicht der einzige war und viele es nicht überleben. Ich will einfach wissen WARUM gerade ER einen schlimmen Verlauf hatte. Und wenn ich dann sehe, dass viele weitere Menschen daran sterben, tröstet es mich... ich fühle mich wirklich wie ein schrecklicher mensch, weil ich solche Gedanken habe.
    Das schlimmste ist dann noch, wenn Menschen, die ich kenne auf Instagram Corona Verschwörungen teilen. Oder meine Schwester von der Arbeit erzählt, dass Kollegen sagen, die todeszahlen seien gefälscht und dass ja gar nicht so viele Menschen an Corona sterben.

    In solchen Momenten frage ich mich, warum es uns getroffen hat..

    Das Leben ist einfach so unfair..

    Mein Papa war wirklich ein unglaublicher Mensch. Er war so besonders ... ich versteh das einfach nicht

  • Liebe Bena, sei herzlich Willkommen hier!

    Dein Verlust tut mir von Herzen leid, ich kann dich gut verstehen, dass du das nicht begreifen kannst, außerdem fehlt euch auch der Abschied!

    Ich hoffe, das Schreiben hilft dir etwas! Sei lieb umarmt! :30:

    LG Andrea

  • aber dann hab ich das Gefühl, dass mein Papa ja nicht der einzige war und viele es nicht überleben. Ich will einfach wissen WARUM gerade ER einen schlimmen Verlauf hatte. Und wenn ich dann sehe, dass viele weitere Menschen daran sterben, tröstet es mich... ich fühle mich wirklich wie ein schrecklicher mensch, weil ich solche Gedanken habe.

    Liebe Bena,

    Nein, das bist du nicht. Es ist ganz normal das wir ganz verrückte Gedanken haben, die wir sonst wahrscheinlich nie hätten. Die Seele versucht zu überleben und den Schmerz irgendwie zu erleichtern. Da kommt man schon mal zu ungewöhnlichen Gedanken. Sei nicht so streng mit dir.


    Das deine Schwester sich so etwas anhören muss tut mir leid. Selbst wenn Zahlen gefälscht werden, es tut weh auch nur einen Menschen zu verlieren.


    Wenn man den Verstorbenen nicht mehr sehen konnte, dauert es länger um zu begreifen was passiert ist. Man kann es im Schock gar nicht einordnen und erfassen. Gebt euch Zeit.


    Ich wünsche euch viel Kraft <3

    Isabel

  • Liebe Bena,


    du hast einen unglaublichen Verlust erlitten dann noch mit dieser Variante die unser Leben bestimmt und einschränkt da gibt es eh schlimme Diskussionen schlimme Dinge werden gesagt.

    Ich wollte darauf mit Absicht nicht eingehen.


    Im Prinzip hab ich das gemeint Du wirst viele dumme gemeine Sprüche hören nicht nur das normale was Du jetzt schon merkst.

    Die Außenwelt kann sich das nicht vorstellen wollen das auch nicht, sie möchten sich damit nicht auseinandersetzen aus welchen Gründen auch immer.


    Ich bin wütend geworden aggressiv weil ich diese Sprüche nicht ertragen konnte.

    Heute bin ich soweit das ich sie ignoriere diese Menschen interessieren mich nicht mehr, und ja ich trage eine Maske im Alltag um ihn zu schaffen.

    Einen Tag nach dem anderen Leben das ist das wichtigste.


    Vlg. Linchen

  • Liebe Bena,


    die Trauer verändert sich das tut es bei mir auch doch die Wunde reißt immer wieder auf zu frisch.


    Natürlich lache ich auch mal wieder oder kann etwas Freude empfinden was am Anfang nicht möglich war.

    Ich breche auch nicht ständig in Tränen aus.

    Aber gut geht es mir nicht wie lange kann keiner sagen, diese Lücke ist so unsagbar gross.

    Keiner kann das schließen das muss man auch erst lernen, das nichts hilft diesen Schmerz zu nehmen, man kann nur versuchen den Druck rauszunehmen mehr geht nicht.

    Diesen Schmerz werden wir immer mit uns tragen.

    Von Zeit zu Zeit wird es aufbrechen diese Wunde man lernt damit zu leben, ich akzeptiere den Schmerz ich wehre mich nicht mehr dagegen er gehört einfach jetzt zu mir.


    Vlg. Linchen

  • Danke für deine Worte liebe Isabel<3 es tut gut, wenn einem gesagt wird, dass die ungewöhnlichen Gedanken vorkommen können.. Ich versuche nicht so negativ zu sein und denke dann auch jedes mal wieder, dass ich diesen Schmerz ja eigentlich wirklich niemandem wünsche, jetzt wo ich weiß wie schlimm es ist.. ich glube auch, dass es dauern wird bis wir es realisieren. Ich frage mich, ob ich es jemals realisieren werde oder für immer denken werde, er kommt zurück. Manchmal habe ich Momente, in denen ich es realisiere und dann zerreißt es mir wieder das Herz. Aber es sind ganz seltene und kurze Momente.


    Linchen1 du Liebe <3 das mit dem aggressiv werden kann ich voll verstehen. Geht mir genau so.. ich versuche auch es zu ignorieren und der Wut nicht so viel Raum zu geben. Das was du beschreibst ist so ehrlich. Dass die Wunde immer wieder aufreißen wird und dass man mit dem Schmerz lebt. Wenn Leute sagen "Die Zeit heilt alle Wunden" weiß ich, dass es gelogen ist. So wie du es beschreibst, werde ich wahrscheinlich irgendwann mit dem Schmerz leben. Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass der Schmerz jemals weg sein wird..


    Gestern war ein ganz schlimmer Tag. Ich lag den ganzen Tag nur im Bett und habe geschlafen.. Meine Schwester und meine Mama wollten mich immer wieder aus dem Bett holen und waren sauer auf mich. Wieso ich mich so gehen lasse und warum ich so depressiv bin.. Heute lag ich wieder bis vor kurzem im Bett.. bin dann meiner Mutter zu liebe duschen gegangen und habe mich nun ins Wohnzimmer gesetzt. Am liebsten würde ich aber einfach ins Bett gehen, allein sein und schlafen.

    Ich habe immer wieder Flashbacks. Ich habe bestimmte Bilder im Kopf. Von der Zeit als er auf der Intensivstation lag.. Ich stelle mir das vor, obwohl ich ihn ja nicht gesehen habe. Ich erinner mich an die Woche zurück, wie ich jeden Morgen aufgewacht bin und auf den ersten Anruf gewartet habe. Meine Erste Frage war immer "lebt er noch?" und dann "wie gehts ihm heute"?

    Und dann hab ich das Bild im Kopf wie mein Bruder und seine Frau die Treppen hoch kamen und ich wusste, er ist gestorben.. Ich werde das niemals vergessen. Mein Papa war erstmal in einem staatlichen Krankenhaus und wurde dort eine Nacht nicht behandelt. Er lag auf dem Flur und hat keine Bettdecke oder so bekommen.. kein Essen, kein Trinken.

    Am nächsten Morgen hat er meiner Mutter eine Sprachnotiz bei Whats app geschickt, das war seine letzte.

    Er hat sehr schwer Luft bekommen. Er hat sich ganz schlimm angehört, als würde er ersticken. In der Sprachnotiz sagt er, dass er glaubt er stirbt.. danach kam er in ein privates Krankenhaus und sein Handy wurde ihm weggenommen. Wir haben niemanden mehr erreichen können. Einen ganzen Tag. Auch das Krankenhaus nicht.. Irgendwann haben wir beim deutschen Konsulat angerufen.. Ich frage mich, was mein Papa an diesem Tag gedacht hat. Wo wir alle sind, warum sich niemand bei ihm meldet.. vielleicht wollte er uns noch etwas mitteilen.. und am nächsten Tag wurde er Inubiert. Und das wars dann.. keine Möglichkeit mehr gehabt ihn zu erreichen oder mit ihm zu reden. Und dann ist er einfach gestorben.. ich habe so viele Bilder im Kopf. Reale Bilder und solche, die nur in meiner Fantasie existieren. Ich will einfach wissen, was er gedacht hat. Wo er jetzt ist.. ich hätte ihm so gerne noch einmal gesagt, dass ich ihn Liebe..

  • Liebe Bena,


    deswegen schreiben wir hier...diese Gefühle sind einfach nur schrecklich.

    Ich kenne das am liebsten sich im Bett verkriechen.


    Die Gedanken habe ich auch was hat Mama gedacht was hätte ich noch sagen können.

    Hätte man es früher entdeckt hätte man was tun können usw. diese Gedanken war das Ihr letzter Atemzug als ich an der Tür stand und drehte mich zu ihr um.

    Es ist einfach, es tut einfach nur irre weh und es braucht viel viel Zeit.

    Vielleicht ist es gut das Du ihn nicht gesehen hast ich weiß wie das aussieht am Beatmungsgerät ich hab das 2017 mit Mama durch es ist grausam und sie sind ja nicht bei Bewußtsein Du kannst nichts tun.

    Das ist das schlimmste Du sitzt nur da und mußt das mitansehen und die Angstzustände sind einfach ganz schlimm.

    Ich habe mich zwei Wochen von Haribo Mäusen und Tomatensuppe ernährt weil nichts anderes ging, mein Magen hat sofort zu gemacht.


    Das Du Alpträume hast ist völlig verständlich.


    Vlg. Linchen

  • Oh weh... Das tut mir sehr leid!

    Ja, ich denke mir, das deine Gedanken hin und her rasen, sich im Kreis drehen und niemand die je eine Antwort darauf geben kann was mit deinem Vater geschah, was er dachte und fühlte ...

    Sehr traurig..

    Bettina 🦋