Liebe Birgit, ihr Lieben alle!
Eigentlich hatte ich mir vorgenommen, nach dem dritten Jahrestag durchzustarten, all die Trrauer, die Einsamkeit die Sehnsucht und den Schmerz hinter mir zu lassen und mich darauf zu fokussieren ein neues Leben zu beginnen.
Ich wollte erst wieder hier schreiben, wenn ich sicher sein konnte, dass es mir nachhaltig besser geht, um nicht immer alle so runter zu ziehen, wenn sie lesen, dass ich es nach inzwischen drei Jahren immer noch nicht geschafft habe, mich in meinem neuen Leben zurechtzufinden.
Ich habe ein sehr mutmachendes Seminar hinter mir, das genau in den kritischen Tagen stattfand und ich habe auch ein paar neue Projekte vor, von denen ich hoffe, dass sie mich weiterbringen.
Trotzdem hat sich an meiner Grundstimmung nichts nachhaltig geändert.
Es stimmt wohl, dass es nach dem Seminar ein paar Tage gab, an denen ich hoffte das Schlimmste überwunden zu haben, aber ich bin eines Besseren belehrt worden, denn wie aus dem Nichts stecke ich in der nächsten heftigen Trauerwelle fest!
NACH DREI jAHREN!
Sicherlich habe ich auch noch damit zu kämpfen, dass ich nach einem hoffnungsvollen Jahr auch noch die letzte Person verloren habe, zu der ich noch einen täglichen beziehungsähnlichen Kontakt hatte.
Das stimmt schon, aber ich dachte schon, dass ich mit dieser drückenden Einsamkeit inzwischen besser klarkomme, was sich leider als fundamentaler Irrtum herausgestellt hat.
Trotzdem ich mich mit anderen treffe,
trotzdem ich gerade dabei bin mir etwas Eherenamtliches zu suchen,
trotzdem ich nicht mehr jeden mit meinen Belangen nerven muss, sondern meine Trauer für mich behalten kann,
trotzdem mich meine Bekannten gerne um mich haben,
trotzdem ich öfter mal mit dem Hund einer Bekannten spazierengehe,
fühle ich mich in all diesen sozialen Aktivitäten und besonders danach, wenn ich wieder allein in meine Wohnung zurückkehre, alles andere als wohl.
Ich weiß eigentlich gar nicht wieso das so ist, aber ich bin extrem dünnhäutig und auch wenn es mir gut geht, sind rundherum sehr viele Menschen krank oder in anderen Schwierigkeiten und ich fühle mich so hilflos und hätte gern jemanden, an den ich mich auch mal anlehnen kann, um zu wissen egal was kommt, alles wird wieder gut.
Nur diesen Jemand gibts nicht mehr, jetzt muss ich alleine stark sein und das tut so unglaublich weh.
Das alles wollte ich eigentlich gar nicht schreiben, aber eure lieben Nachfragen haben mich gefreut
und euch kann ich nicht anlügen, denn ihr wisst Bescheid.
Liebe Birgit, der einzige Tipp, den ich dir geben kann:
Immer wieder von Neuem aufstehen und nicht verzagen, wenn nach ein paar Sonnenstunden der Himmel wieder weint.
Je länger du die Trauer durchlebst, desto mehr gewöhnst du dich dran und es gibt auch wieder glückliche Momente oder ein paar Tage, in denen du zufrieden leben kannst. Darauf kannst du vertrauen und Kraft schöpfen fürs nächste Tief.
Mir helfen Gespräche und Seminare in denen es um den Kontakt mit den Verstorbenen geht sehr, denn die LIebe der geistigen Welt gibt mir Energie, auf der ich aufbauen kann, nur leider halt nicht anhaltend und dauernd, sondern so als kleines Kraftpaket, von dem ich eine Weile zehren kann, Aber auch dafür bin ich dankbar.
Ich gebe die Hoffnung nicht auf, dass sich auch das ändert, und wenn es noch drei Jahre dauert!
Irgendwann führe ich wieder ein zufriedenes Leben mit traurigen Momenten und kein trauriges Leben mit zufriedenen Momenten mehr.
Und das wird dir, liebe Birgit auch gelingen, denn du bist eine Kämpferin, so wie ich!
Ob es jemals einen wirklichen Wandel zu einem richtig guten Leben geben kann, das weiß ich noch nicht, wir werden das zusammen herausfinden, was meinst du?