Mein Mann ist mit dem Flugzeug abgestürzt, seitdem ist alles anders.

  • Alles Gute zu deinem vierten Geburtstag im Himmel, Hannes mein Liebling!
    Du warst so voller Energie, dass du damit alle Menschen in deiner Umgebung angesteckt hast.
    Du warst so lebendig und voller Pläne, du warst dein ganzes Leben lang jung und voller Liebe und das bist du auch jetzt noch, denn das Leben endet nie. Die Erde ist ein Ort der Vergänglichkeit und der Wandlung und wenn wir unsere Aufgaben hier erfüllt haben, dann dürfen wir heimkehren in unsere eigentliche ewige Heimat.
    Hannes, ich weiß du bist frei und glücklich, du erlebst nun die Freiheit, wie sie auf Erden mit all den physischen und geistigen Beschränkungen niemals möglich ist.
    Und dennoch hast du die Freiheit auf Erden gelebt und geliebt wie kaum ein anderer, ich war immer stolz auf dich und das wird sich niemals ändern, du bist meine große, meine einzige Liebe und ich freue mich auf unser Wiedersehen, das wird ein Fest im Himmel!
    Bis es soweit ist, lebt die Erinnerung in mir und in den vielen Menschen, deren Herz du berührt hast.
    Heute feiern wir dein Leben!
    In Liebe deine Gabi <3


  • :30:<3:24:

  • Danke für die lieben Kommentare!

    Wir waren wirklich glücklich miteinander, mehr noch, wir sind im Laufe der Jahre zu einer Einheit verschmolzen.

    Der Preis den ich dafür zahlen muss ist leider sehr hoch, aber ich würde nichts in meinem Leben anders machen.

    Ich kämpfe weiter, für ihn und für mich und gebe die Hoffnung nicht auf, dass auch ich wieder einmal Freude empfinden und mein Restleben genießen kann.

    Leider kann ich es weder beschleunigen noch bewusst herstellen und kann nur hoffen, dass sich der innerliche Knoten löst, wenn ich einfach weitermache und nicht aufgebe.

    Und irgendwann darf auch ich sterben, denn das ist das Gerechte in dieser Welt, dass jeder Mensch irgendwann stirbt.


    Ich fliege morgen für 8 Tage nach England zu einem medialen Workshop. Ich bin nicht alleine, es sind vier andere Bekannte von mir auch dabei und mit einer fliege ich gemeinsam, denn ganz alleine zu fliegen wäre mir schon sehr schwer gefallen.

    Es ist eine große Herausforderung für mich, denn nie zuvor bin ich ohne meinen Mann so weit verreist.

    Ich nehme die Herausforderung an, schiebe meine Ängste beiseite und versuche mein panisches Kopfkino zum Schweigen zu bringen.

    Ich bin sehr aufgeregt, die Freude hat leider keinen Platz zum Mitfliegen mehr gefunden, aber das macht nichts, es ist gut so wie es ist.

    Alles Liebe Gabi

  • Liebe Tigerlily,


    ich finde es super jeder Schritt ist ein Schritt mehr in ein Leben zu finden das lebenswert ist.

    Das Kopfkino darf doch sein....ich weiß nicht ob Du es mitbekommen hast habe eine gute Freundin unserer Familie verloren mit einem schönen Alter 87 Jahre.

    Sie verlor ihren Mann vor 30 Jahren keine Kinder.

    Sie lebte trotz ihres Schmerzes ihrer tiefen Traurigkeit ein anehmbares Leben mit Freude und Spaß und Lust.

    Sie ist viel gereist, war mit Freunden weg auch mit uns, war sportlich aktiv und auch anderweitig am arbeiten.

    Sie hat uns immer viel über ihren Mann erzählt und immer liefen die Tränen.

    Sie war die letzten 2 Jahre eine die genau wusste wie es mir geht wo ich mich nicht verstecken brauchte und wir haben über Mama gesprochen.


    Für mich ist es ein Schlag gewesen das sie nun auch diese Welt verlassen hat, die letzte Verbindung zu meinen Großeltern....trotzem wenn ich eines durch sie gelernt habe etwas das sie mir da gelassen hat das das eine das andere nicht ausschließt.

    Wieder in ein Leben zurück zu finden mit unserem Schmerz und unserer Traurigkeit aber auch Freude und Lust und Spaß haben zu können.

    Ich denke das dauert und es dauert lang aber möglich ist es.


    Vlg. Linchen

  • Liebe Nasch,


    ja so nah und doch immer noch so unerreichbar weit entfernt.:13:


    Selbst wenn wir in das Weltall könnten wären wir so nah und doch immer noch unerreichbar fern.

    Trotzdem ist es ein schönes Gefühl dem Himmel soooooo unglaublich nah zu sein.:5:


    Vlg. Linchen

  • Ihr Lieben,

    ich bin wieder zurück aus meiner Auszeit und es war wunderschön in England.

    ich habe mich dort gefühlt, als wäre ich nach einer langen Reise wieder nach Hause gekommen, ein ganz seltsam vertrautes Gefühl.

    Der Workshop war sehr gut, ich bin mit meinem Englisch gut durchgekommen, es waren 42 sehr nette Teilnehmer und ich habe mich in der positiven Energie mit den anderen zusammen seh wohl gefühlt.

    Auch die Reise hat gut funktioniert und es war schön, dass ich eine erfahrene Begleiterin dabei hatte.


    Und jetzt komme ich zu dem Punkt, der mich im Moment sehr beschäftigt.

    Alles war wunderbar, hat toll funktioniert, ich konnte schöne Eindrücke gewinnen und ich hatte gefofft, dass mich diese Reise nun auch in meinem Alltagsleben beflügelt.

    Dass das nicht so ist, sondern sogar eher das Gegenteil eingetreten ist, verunsichert mich sehr.

    Am Sonntag war Reisetag: Um 5h früh aufstehen mit dem Taxi zum Flughafen, Flug mit einmal umsteigen, dann Bahnfahrt und am Abend noch Fahrt mit dem Auto nach Hause.

    Es war anstrengend, aber gut schaffbar und als ich daheim aufgesperrt habe, sogar schon als ich mit dem Auto heimgefahren bin, befand ich mich in so einer Wolke der Unwirklichkeit. Das Gefühl, dass ich nun heimkomme und niemand ist da, der sich darauf freut und der mich willkommen heißt nach der langen Reise, wie es gewesen wäre, wenn wenigstens mein Cousin noch am Leben wäre, oder wie es sonst in meinem alten Leben üblich war, dass WIR nach einer langen Reise heimgekommen sind und WIR gemeinsam aufgesperrt, die Koffer in die Ecke gestellt und uns GEMEINSAM mit etwas zu Trinken hingesetzt und die Reise Revue passieren haben lassen, dieses Gefühl hat mich wie ein in Watte gepackter Zombie reagieren lassen.

    Das dicke Ende kam am Montag nach dem Aufstehen.

    Die Englandreise ist Vergangenheit und es ist mir nicht möglich diese positiven Gefühle mit ins Leben zu nehmen, wie das sonst bei unseren Urlaubsreisen der Fall war.

    Es ist wie abgehackt - dort gings mir gut und jetzt lebe ich wieder in der Hölle.

    Und ich bin seither damit beschäftigt nicht in dieser enormen Trauerwelle unterzugehen, die mich zu verschlingen droht.

    Ich sitze da, handlungsunfähig und blockiert mit allem und sehne mich nach etwas, das ich nicht haben kann.

    Nach einem Menschen, der mich einfach nur lieb hat und bei mir ist, so wie das mein Leben lang normal für mich war.


    Ich weiß schon, dass das Ansichtsache ist und es an mir liegt es anders zu betrachten.

    Ich habe schon mit Bekannten telefoniert, sogar meine Nachbarin besucht und war gestern sogar auf einem Meditationsabend und mehr ist halt momentan nicht drin.

    Ich weiß das alles ...

    Und dennoch ...

    Ich fühle mich so verdammt einsam!!!

    Und das hält mich davon ab nützliche Dinge zu tun, wie meine Wäsche zu waschen, die Wohnung zu putzen, etwas für mich zu kochen, rauszugehen und den Frühling zu genießen.

    Am Friedhof war ich gestern, habe das Grab gesäubert, die Blumen neu arrangiert und Kerzen angezündet.

    Aber der Schmerz liegt schwer auf meinem Herzen, so schwer, dass ich Mühe habe zu atmen. Ich weiß, dass das auch wieder vergehen wird. ich habe mir viele Dinge vorgenommen, mit denen ich meine Tage füllen kann und die Tage an denen ich nur mit mir selber bin muss ich einfach lernen auszuhalten.

    Das ist mein Leben.

    Ist das mein Leben?

    Ich habe die ganzen letzten mühsamen Jahre daran geglaubt, dass es irgenwann wieder ein schönes Leben für mich geben kann, ein Leben das sich zu leben lohnt, trotz der Trauer, die für immer in meinem Herzen sein wird

    Ein Leben, das ich genießen kann, bis ich sterben darf und meinen Hannes und meine Eltern und all die lieben Menschen die ich verloren habe wiedersehen darf.

    Aber so wie es aussieht wird das niemals der Fall sein.

    Ich kann machen und tun was ich will, ich kann mir Ablenkung suchen in welcher Form auch immer, Ablenkung die mich für kurze Zeit beschäftigt und mir sogar Freude bereitet, am Ende des Tages bin ich wieder alleine und einsam, sehne mich nach meinem alten Leben und alle meine Bemühungen enden in einer Sackgasse.

  • Ich kann machen und tun was ich will, ich kann mir Ablenkung suchen in welcher Form auch immer, Ablenkung die mich für kurze Zeit beschäftigt und mir sogar Freude bereitet, am Ende des Tages bin ich wieder alleine und einsam, sehne mich nach meinem alten Leben und alle meine Bemühungen enden in einer Sackgasse.

    Es ist eben nur eine Ablenkung.

    Ein kurzer Besuch in einer anderen Welt. Im Workshop warst du mit Menschen umgeben die das gleiche Intresse verfolgten.

    Doch zur Zeit sehe ich das so :

    Egal was ich auch mache um mich besser zu fühlen, mein Tag endet immer in der Einsamkeit.

    Wenn es gut läuft schaffe ich es sie auszuhalten, wenn nicht folgt eine schlaflose Nacht. Das ist zur Zeit mein Leben.

    Über das " Wie lange noch " mache ich mir ( wenn ich es schaffe ) keine Gedanken um nicht noch tiefer zu sinken.


    Es tut mir für dich leid, dass du das gute Gefühl aus dem Workshop nicht auch zu Hause hast.