Mein Mann ist mit dem Flugzeug abgestürzt, seitdem ist alles anders.

  • besonders das Flugzeug macht mich auch traurig.

    ... es IST traurig, liebe Gabi.

    Unfassbar und unendlich traurig, darüber wollte das Bild nicht hinwegtäuschen.


    Immer wieder krachen wir in eine Realität, die nicht wahr sein dürfte und besonders heftig an diesen besonderen Tagen...


    Doch musste ich, als ich das Bild in meine Sammlung nahm, sofort an dich denken und habe es dir darum geschickt. Es tut mir sehr leid, wenn es dir Salz in die Wunde streut. Verzeih. Soll ich es löschen?


    Sei herzlich gegrüßt

    *** Niobe

  • Hallo liebe traurige Gaby


    ich hoffe du hast du hast die letzten Schwere Tage einigermaßen rumgekommen


    ich weiß ja wie sehr du leidest seit dem Tot von deinem Hannes 🙈🦋


    Ich wünsche dir weiterhin viel Kraft und freue mich auf unsere Nächstes Gespräch


    bis dahin alles Liebe :24:

    Birgit

  • Liebe Gabi,


    einmal im Jahr kommen die schlimmsten Tage, und egal wie viele Jahre vergehen, sie bleiben schlimm. Ich fühle mit Dir und sende Dir eine liebevolle Umarmung :24::24: und Kraft. Vielleicht kannst Du auch etwas Trost in dem Gedanken finden, daß unseren Liebsten in dieser Welt nichts mehr passieren kann. :5:<3 Mir hilft dieses Wissen ein wenig. Und irgendwann sind wir wieder mit ihnen vereint. :8:




    Liebe Grüße

    Lilifee

  • Letzten Dienstag ist erneut ein guter, gemeinsamer Freund von uns gestorben und so werden es nach und nach immer weniger...

    Gleichzeitig kämpft mein Schwager um sein Leben, Lungenkrebs im Endstadium.

    Er ist nicht viel älter als ich, aber seltsam gelassen, wenn ich in mich hineinspüre empfinde ich es so, dass er keine Angst vor dem ´Tod hat, sondern es begrüßt endlich wieder mit seiner Rosi, der Schwester meines Mannes vereint zu sein, die 2006 ebenfalls an Krebs gestorben ist. Für seine Tochter ist es sehr, sehr schwer, sie hat schon die Mutter gepflegt, jetzt steht ihr das alles noch einmal bevor und sie ist ganz alleine damit.

    Wir telefonieren häufig, aber wirklich helfen kann ich nicht denn die beiden wohnen weit weg von mir. Ich werde die beiden auf jeden Fall im Juli besuchen und eine Weile bleiben.

    Letztendlich fühle ich mich so hilflos, egal wie es kommt, ich kann zwar zuhören und eine helfende Hand reichen für den Moment, aber mehr geht nicht.

    Manchmal wünsche ich mir einen Zauberstab, der einfach alles wieder heile macht.

  • Ihr Lieben,


    oh je ja ein Zauberstab wäre schön....ich wünsche Dir viel Kraft und der Tochter auch und es reicht oft schon wenn jemand da ist und zuhört oder einfach mal in den Arm nimmt das ist schon Hilfe große Hilfe.


    Vlg. Linchen

  • Liebe Gabi


    Ich habe oft in den letzten Monaten gesagt, ich wünschte mir einen Zaubermantel

    Leider haben wir keinen Zauberstab und auch keinen Zaubermantel

    Ich kann auch dir und deinem Schwager und Tochter viel viel Kraft wünschen.

    Ich weiß was es bedeutet , diese Diagnose Lungenkrebs. Es ist schwer auszuhalten für ALLE.


    Herzlichst Bärbel <3<3

  • Ihr Lieben,

    Zauberstab hin oder her, momentan bin ich in einem Kapitulationsmodus, denn wie bisher mag ich es nicht mehr haben und mir ist durchaus bewusst, dass es allein an mir liegt, was ich aus meinem Leben mache, wie ich mit meinen Gefühlen umgehe und welche Schritte ich setze.


    Irgendwie schaffe ich es nicht, die Tatsache zu akzeptieren. dass Hannes tot ist, dass er zwar bei mir ist, aber eben nicht materiell und wir uns erst wiedersehen, wenn meine Zeit gekommen ist.

    Ich schaffe es nicht, genügend Zuversicht zu entwickeln, dass alles kommt wie es kommen muss und darauf zu vertrauen, dass das Leben auch für mich wieder schön wird.

    Ich schaffe es nicht mir selbst genug zu sein, bei der gleichzeitigen Überzeugung, dass die Veränderung aus mir selber kommen muss und nicht von außen.

    Die Mauern, die mein Herz umgeben können nur von mir selber entfernt werden und solange ich das nicht schaffe wird die Einsamkeit, die ich erst nach Hannes Tod kennen gelernt habe, meine ständige Begleitung bleiben.


    ICH WILL LEBEN und nicht nur existieren und ich hatte bisher keine Ahnung wie ich das anstellen soll.

    Das soll sich nun ändern.

    Die Aktivitäten, die ich immer mache haben mir ja viele Erkenntnisse beschert, nur an der Umsetzung hat es gemangelt.

    Immerhin habe ich trotzdem kleine Erfolge zu verzeichnen, wenn auch der große Wandel bisher ausgeblieben ist:

    1. Das Sterben wollen habe ich auf später verschoben.

    2. Ich bin gerade dabei das Kriegsbeil zu begraben und nicht mehr gegen mein "Leben müssen" zu kämpfen.


    ICH WILL LEBEN


    Das ist ganz neu für mich und dieses leise ... weil mir nichts anderes übrig bleibt ... ist immer noch leise in mir drinnen zu hören.

    Auf jeden Fall möchte ich wieder ein schönes Leben haben, auch wenn es anders sein wird und dafür muss ich noch viel tun.


    Meine neue Strategie ist es mich mit meinem Inneren Kind zu befassen.

    Ich hab ja nie an so etwas geglaubt und es deswegen auch nicht richtig versucht.

    Das werde ich ab sofort ändern.

    Ich glaube es zwar noch immer nicht, aber auf Anraten einer Bekannten, die damit Erfolg hatte und die mir gesagt hat, du musst es nicht glauben, sondern tun, werde ich es jetzt einfach einmal ein paar Wochen tun und schauen, was dabei heraus kommt (Ich halte euch auf dem Laufenden).

    Mein "Danke Buch", werde ich wieder aktivieren und am Abend immer aufschreiben was am Tag schön war, und auch wieder regelmäßig meditieren.

    Erst Mal für ein Monat und dann die Lage neu bewerten.

    Zeit habe ich ja genug, schaden kann es nicht und wenn nichts dabei heraus kommt, habe ich es wenigstens versucht


    Außerdem möchte ich wieder normale Aktivitäten starten:

    Ich habe mich in einem örtlichen Brettspielverein angemeldet, um ein bis zweimal die Woche ein bisschen Spaß mit vorwiegend jungen Leuten beim Spielen zu haben.

    Und ich habe heute beschlossen, dass ich mich nach meiner Seminarwoche im Bayrischen Wald, die nächste Woche stattfindet, wieder beim Tierschutzverein zur Aushilfe melden werde. (Vorzugsweise mit den Hunden Gassi gehen, aber auch gern was anderes).


    Ich habe auch ein paar Entschlüsse privater Natur getroffen und schön langsam fange ich an mich damit anzufreunden, dass ich mich jetzt um mich selbst kümmere und nur mehr mache was MIR gut tut, solange es anderen Menschen nicht schadet.

    Mir darf es gut gehen, auch mit meiner Trauer, das soll mein neues Motto sein und ich bin sicher Hannes gefällt das auch.

    Alles Liebe eure Gabi

  • Das hört sich richtig richtig gut an ❤️

    Ich bin nicht weg.... nur schon mal voraus gegangen...


    • "Wenn du bei Nacht den Himmel anschaust, wird es dir sein, als lachten alle Sterne, weil ich auf einem von ihnen wohne, weil ich auf einem von ihnen lache. Du allein wirst Sterne haben, die lachen können." Robins Lieblings Zitat aus der kleine Prinz
  • Danke Mel!

    Das war gestern Nachmittag.

    Heute Mittag sieht die Sache schon wieder anders aus.

    Nicht, dass ich aufgebe!

    Ich habe sogar schon mit meinem inneren Kind gesprochen, aber da kam nicht viel Antwort, außer, dass ich auf einmal wieder von einer heißen Welle an Trauer überrollt wurde.

    Und immer wenn das passiert, wird mir so extrem bewusst, dass ich WIRKLICH ganz alleine bin.

    Es ist niemand mehr da, der mich tröstet, der mir sagt, das wird schon wieder, wir schaffen das gemeinsam. Es ist nicht einmal mehr jemand da, der mich braucht, der meine Aufmerksamkeit in Anspruch nimmt, sodass ich gar nicht mehr dazu komme mich so hinein zu steigern.

    Ich bin tatsächlich vollkommen alleine mit mir selber und muss auch mein Leben, in dem es keinerlei Verpflichtungen mehr gibt selber organisieren.

    Es gibt keine andere Möglichkeit und das tut immer noch unglaublich weh.

    Ich habe heute Nachmittag Friseur Termin und am Abend das zweite Treffen mit dieser Brettspielgruppe.

    Morgen früh fahre ich dann übers Wochenende nach Oberösterreich zu einem Treffen.

    Ich habe also gut gesorgt für mich.

    Und ich treffe dadurch auch Menschen und werde nicht zum Einsiedler. Trotzdem bin ich todunglücklich über diese ungewollte Freiheit und ich habe keinen Plan wie ich das ändern soll, sodass ich einfach nur zufrieden und ein bisschen stolz auf mich bin, wie gut ich das alles schaffe und nicht am Boden zerstört, weil mich diese Einsamkeit so fertig macht.

    Versteht ihr mein Dilemma?

    Ich will weiterleben, nach vier Jahren Kampf habe ich mich dazu entschlossen, aber verdammt noch mal, ich vermisse meinen Mann und meine Eltern so sehr!

    Wenn wenigstens mein Cousin noch am Leben und gesund wäre, ihm war es egal, dass ich vom Schmerz noch so versteinert war, er hat das verstanden und war nur glücklich, dass er in meiner Nähe leben konnte. Ich wäre wenigstens nicht ganz alleine gewesen.

    Aber so wie es aussieht, muss ich mit diesem Schmerz und mit der Einsamkeit weiterleben und es einfach annehmen, dass das nun mein neues Leben ist.

  • :24::30:❤️

    Ich bin nicht weg.... nur schon mal voraus gegangen...


    • "Wenn du bei Nacht den Himmel anschaust, wird es dir sein, als lachten alle Sterne, weil ich auf einem von ihnen wohne, weil ich auf einem von ihnen lache. Du allein wirst Sterne haben, die lachen können." Robins Lieblings Zitat aus der kleine Prinz
  • Hallo Gabi,


    hast Du schon mal an Nachbarschaftshilfe gedacht ?


    ich mache das schon einige Jahre und das tut mir und der Person die ich besuche sehr gut !

  • Hallo Gabi,


    ich bin auch mal wieder hier und hab mir alles der letzten paar Monate durchgelesen... an einem Satz, den Du Februar geschrieben hattest, knabbere ich für mich selbst gerade... es geht um den Satz, der im Abschlussgespräch Deiner Kur gefallen ist... ob Du es zulassen kannst, dass Dich Menschen mögen, die nicht Dein verstorbener Mann sind... falls ich daran ausgeknabbert habe, werde ich das, bezogen auf mich selbst, vielleicht in meinem Thread aufdröseln. Vielen Dank also für diesen Input.


    Liebe Grüße

    So wie es gestern war, wird es nie mehr sein. Und heute kann ich nur ertragen, wenn ich nicht an morgen denke.