Am 23.11.20 ist das Schlimmste passiert

  • Ja, das ist mir alles klar. Ich war nur so überrascht, daß es so viele Leute sind die hier lesen.

    Ich würde, wenn ich nicht trauern würde nicht freiwillig solche traurigen Geschichten lesen.

    Ralfsheidemarie

    Es gibt mehr Trauernde Menschen, als wir uns vielleicht denken.


    Jede Minute geht ein Mensch von uns .


    Ich würde sowas auch nicht lesen , wenn ich nicht betroffen wäre.

  • Ich würde, wenn ich nicht trauern würde nicht freiwillig solche traurigen Geschichten lesen.

    Ich denke auch, dass es Betroffene Menschen sind.

    Viele fühlen sich weniger allein, wenn sie lesen dass es auch andere Trauernde gibt.

    Speziell am Anfang der Trauer hat man ja wirklich das Gefühl, man ist der einzige Mensch mit diesem Thema.

    Deshalb finde ich den Austausch auch in persönlichen Gruppen so wichtig.


    Die Gesellschaft ist aber eher so, dass sie sich jetzt erstmal der online Welt zuwendet.

    Diese ist ihnen viel näher, immer zugänglich, anonymer.

  • Ja, das ist mir alles klar. Ich war nur so überrascht, daß es so viele Leute sind die hier lesen.

    Ich würde, wenn ich nicht trauern würde nicht freiwillig solche traurigen Geschichten lesen.

    Ralfsheidemarie

    Genau so sehe ich das auch.

    Bevor das passiert ist, hätte ich im Traum nicht dran gedacht, solch ein Forum zu suchen.

  • Auch ich habe am Anfang erst mal als Gast gelesen. Hab mich nach einigen Tagen erst angemeldet.


    Aber wenn jemand drauf aus ist zu spionieren dann meldet sich die Person an um auch im geschlossenen Bereich lesen zu können.

    Wir müssen alle aufmerksam sein und uns immer überlegen welche Informationen wir hier preisgeben.


    Die Hilfe und der Trost den ich aus dem Schreiben hier im Forum ziehen kann überwiegt gegenüber der Angst ausspioniert zu werden.

  • Jeder Mensch trauert auf seine Art und Weise. Manche möchten darüber reden, manche nicht, manche schreiben, manche nicht. Jeden Monat sterben alleine in Deutschland zwischen 80.000 und 90.000 Menschen, manche der Angehörigen dieser Toten finden den Weg zu uns, andere besuchen Trauercafés, wieder andere bleiben alleine oder im Kreis ihres sozialen Umfeldes mit ihrer Trauer. Insofern finde ich eine Zahl von 130 Besuchern in unserem Forum nicht besonders hoch, das bewegt sich in einem normalen Rahmen.


    Die Hemmschwelle, sich in einem Forum wie diesem anzumelden und dann gar selbst etwas zu schreiben, darf gerade bei Trauernden nicht unterschätzt werden. Daher ist es aus meiner Sicht normal, dass es viele stille Mitleser gibt, die vielleicht in unseren Worten Trost für sich finden. Und es ist dann schön, wenn diese Menschen sich vielleicht dann nach einer Weile hier anmelden und irgendwann den Mut fassen, hier auch etwas zu schreiben.

    Generell ist das Internet immer ein offener Raum, in dem man genau überlegen sollte, welche privaten Informationen man preisgeben möchte und welche man lieber für sich behält. Ich bin mir aber sicher, dass wir uns alle hier in einem sicheren Umfeld bewegen und keine Angst zu haben brauchen. Betrüger gibt es überall, daher unsere Bitte, verdächtige Benutzer zu melden. Wir kontrollieren täglich und schauen uns neue Benutzer genau an, aber es kann schon auch mal vorkommen, dass jemand für ein paar Stunden durchs Raster fällt.

  • Jetzt habe ich gelesen, daß es besser ist wenn man nicht fragt WARUM - sonder fragt WOZU.

    Bei WARUM würde man nach hinten schauen, in die Vergangenheit.

    Bei WOZU würde man nach vorne schauen, in die Zukunft.


    Warum ist mein Schatz gestorben? ⬅️

    Warum bin ich alleine? ⬅️

    Warum trauere ich so lange? ⬅️

    Warum habe ich keinen Antrieb? ⬅️


    Wozu ist mein Schatz gestorben? ➡️

    Wozu bin ich alleine? ➡️

    Wozu trauere ich so lange? ➡️

    Wozu habe ich keinen Antrieb? ➡️


    Schatz gestorben

    ⬅️ Weil er sehr krank war

    ➡️ Um nicht noch mehr zu leiden


    Alleine

    ⬅️ Weil mein Schatz nicht mehr da ist

    ➡️ Keine Ahnung


    Trauern

    ⬅️ Weil es so schwer ist ohne ihn zu leben

    ➡️ Um die Realität zu akzeptieren und

    neue Wege zu finden


    Antrieb

    ⬅️ Weil ich depressiv bin und nicht in

    die Gänge komme

    ➡️ Um meine Kraft und Energie zum

    Trauern verwenden zu können


    Ok, man kann das wirklich mal durchspielen. Obwohl ich im Falle des Todes schlecht fragen kann wozu ist er gestorben? Es erfüllt ja keinen Zweck. Aber ich kann dann etwas Positives daran erkennen.


    Hätte, würde, wenn, wäre......

    Das beinhaltet Zweifel an meinem Handeln! An meinen Entscheidungen! Hinterher weiß man es einfach besser.


    All diese Fragen helfen nicht.

    Warum und wozu stellt man sich diese Fragen?

    Man spielt in Gedanken alles mehrfach durch. Wo liegt ein Fehler vor? Hätte man es verhindern können?

    Warum? Weil man es nicht akzeptieren kann?

    Wozu? Um für die Zukunft etwas zu lernen?

    Wieso weshalb warum........


    Auf der Suche nach Antworten

    Heidi mit Ralf im Herzen

  • Ach Heidemarie

    Ich wollte dir einfach nur mal Danke sagen….. danke das du mir immer wieder neue Denkanstösse gibst, danke das du so viel über Trauer und die Wege wie man daran arbeiten kann recherchierst und dein Gefundenes mit uns teilst

    Danke für das Teilen von deinen Erfahrungen, Ideen, über deinen Umgang mit der Trauer

    ❤️

    Ich bin nicht weg.... nur schon mal voraus gegangen...


    • "Wenn du bei Nacht den Himmel anschaust, wird es dir sein, als lachten alle Sterne, weil ich auf einem von ihnen wohne, weil ich auf einem von ihnen lache. Du allein wirst Sterne haben, die lachen können." Robins Lieblings Zitat aus der kleine Prinz
  • Also nicht warum sind wir im Trauerforum(weil wir alle einen wertvollen Menschen verloren haben und mit dem Schmerz nicht klarkommen). Sondern:Wozu sind wir im Trauerforum: um nicht alleine zu sein mit unserem Schmerz, weil wir alle einen wertvollen Menschen verloren haben. Um uns gegenseitig zu stützen, Gedanken zuzuspielen die es Wert sind aufgefangen zu werden und um uns gegenseitig Mut zu machen um das Wissen, dass jeder so lange um seine zweite Hälfte Trauern darf, wie er es für richtig hält.

  • Guten Morgen liebe RalfsHeidemarie,

    habe in den letzten Tagen mal Deine "Geschichte" gelesen. Vielleicht nicht im Detail, aber schon das Wesentliche. Wie schon an anderer Stelle geschrieben, mir fehlt die Konzentration.

    Genau, wie Du, habe ich auch sehr lange gebraucht, den "richtigen Partner" zu finden. Mit 47 Jahren ist es mir dann endlich,!!!! gelungen. Ein Mensch, ein Seelen Verwandter, der mich so genommen hat, wie ich bin. Der nicht ständig an mir herumgenörgelt hat, der mir das Gefühl gegeben hat, der wichtigste Mensch in seinem Leben zu sein. Umgekehrt war es absolut genau so. Wir waren von Anfang an ein tolles Team, lagen auf einer Wellenlänge, hatten den gleichen Humor. Wir haben unsere Zweisamkeit genossen, keiner konnte lange ohne den anderen sein. Wir haben uns unsere Liebe auch gegenseitig im Alltag immer durch kleine Gesten gezeigt. Endlich eine Partnerschaft/Ehe auf Augenhöhe, in der es von Anfang an für mich nicht die Sorge gab, verlassen zu werden. Hatte da so meine Erfahrungen "sammeln" dürfen.

    Leider haben uns äußere Einflüsse noch viel Kraft abgefordert. Aber auch das haben wir gemeinsam gemeistert. Sicherlich eine schöne Erfahrung. Trotzdem macht es das alles so unendlich schwer, mit diesem Verlust umzugehen. Wir hatten "nur" 8 Jahre und haben im Mai 2021 geheiratet. Nicht mal einen gemeinsamen Hochzeitstag haben wir zusammen. Natürlich weiss ich auch, dass er genau wie ich mit ihm, noch mit mir zusammen sein möchte, es aber nicht mehr kann. Das ist auch für mich eine große Nähe.

    Unser beider Leben - ohne einander und miteinander - hatte uns bis zu seinem Tod nichts "geschenkt" - im Gegenteil..... Natürlich stand es außer Frage, dass er nicht "steinalt" werden würde, dafür war seine Gesundheit zu angegriffen.

    Unsere Situationen sind irgendwie ein wenig ähnlich..... wünsche Dir weiterhin alle Kraft, die Du brauchst......

    Gaby:5:

  • Ihr Lieben, Schwestern und Brüder im Trauern,

    Trauerschwester, Trauerbrüder,

    seit 15 Monaten befinde ich mich in diesem Ausnahmezustand.

    Nicht mehr im alten Leben,

    noch nicht im neuen Leben.

    Auf der Suche. In der Schwebe.

    Vom alten Leben sehnsuchtsvoll getrennt und mit Abstand zu ihm.

    Zum neuen Leben ängstlich und zögernd davorstehend und auch noch mit Abstand. Aber der Abstand ist geringer als zum alten Leben.

    Ich habe das Gefühl eine Ebene verlassen zu haben und gerade auf die neue Ebene gestiegen zu sein.

    Nun gilt es diese neue ungebetenen, aufgezwunge Ebene zu füllen.

    Es dürfen oder müssen Entscheidungen her Was will ich? Wer bin ich? Wo will ich hin?

    Ralfsheidemarie