Nun ist es endgültig

  • Jetzt ist es real. Heute war ich zum ersten Mal an seinem Baum. Sein Name steht daran, das wunderschöne Urnengesteck liegt auf dem Urnengrab.


    Nun fühle ich mich, als wäre jegliche Luft aus meinem Körper gewichen. Meine Augen schmerzen von innen- als wollten sie der Wahrheit nicht ins Auge blicken.


    Was nun? Wo ist die neue Realität? Gerade habe ich ein mittleres Chaos in Küche und Wohnzimmer angerichtet. Es ist mir egal.


    Wo ist sie hin, die Stärke, die Kraft? Auch im Urnengrab?


    Ich fühle mich vom Leben im Stich gelassen. Überall Paare, Familien. Und wir? Es fehlt doch jemand! Der, der immer um 1800 essen musste. Der, der viele Joghurts gegessen hat- nun brauchen wir sie nicht mehr.


    Meine Liebe fehlt mir. Als hätte man mir das Herz herausgerissen und zerfetzt.


    Ich fühle mich so haltlos. So halb.

  • ;(;(:24::30:<3

  • Liebe Jahm,


    oh ja ich verstehe Dich absolut es zerreißt einen innerlich, man fühlt sich total leer so wenig so halb so gar nicht ganz ohne Gleichgewicht völlig haltlos.


    Es dauert lange es wird anders es dauert aber sehr lang.


    Vlg. Linchen

  • Ich verstehe dich nur zu gut, du beschreibst es wie ich es empfinde: das Herz herausgerissen!!

    Es tut einfach nur unbeschreiblich weh, dass können nur Menschen nachempfinden, die es erlebt haben.

    Fühl dich ganz, ganz fest gedrückt, wir sind hier alle in Gedanken beieinander <3

  • Es hilft, verstanden zu werden. Nicht zu erklären müssen.


    Ich bin wund. Innen und außen.


    Ich hoffe einfach, dass irgendwann ein Leben mit der Trauer möglich ist. Ein Leben, das mehr bedeutet als einen weiteren Tag bis zum Ende meines Lebens.

  • Liebe Jahm,

    Erst jetzt habe ich deine Beiträge gelesen, und jedes Wort das du schreibst kann ich nachempfinden. Es ist ein schwacher Trost, ich weiß. Der Anfang ist die schlimmste Zeit. Es tut nur weh, und man will sein Leben zurück, und man will sie riechen, fühlen berühren, und nicht verstehen wollen das das passiert ist was passiert ist. Mir ging es ebenso, was dich auch nicht trösten wird, nichts kann dich trösten. Einzig und alleine die Tatsache, das es erträglich wird, nicht besser, aber erträglich, das kann ich dir nach drei Jahren sagen. Es dauert lange, und es raubt alle Kräfte, aber irgendwann kommt der Zeitpunkt, ganz ohne Vorwarnung, er ist einfach da, und dann wird es erträglich, erträglicher. Die Traurigkeit bleibt, das Vermissen und die Sehnsucht werden stärker, aber die Trauer weicht ein wenig, sie ist nicht mehr jede Sekunde um dich, es wird anders. Ob das nun auch bei dir so sein wird, das weiß ich nicht, ich kann dir nur von meiner Erfahrung erzählen. Aber eines weiß ich ganz sicher, alle hier wissen was du gerade durchmachst, und stehen dir zur Seite. Mir hat das schreiben hier sehr geholfen, und tut es noch. Sei willkommen, in einem Forum, wo wir alle lieber nicht wären, und doch so froh sind das es es gibt. :24:

  • Ihr Lieben,


    heute bin ich wütend.

    Auf meinen Mann, weil er mich allein lassen musste.

    Auf mich, weil ich wütend auf ihn bin.

    Auf mich, weil ich mich so klein, schwach und hilflos fühle.

    Auf das Leben, weil es mich so im Stich gelassen hat.

    Auf alles. Und doch auf niemanden.


    Es ist schwierig - versteht mich jemand?