• Liebe Gundel,


    das ist tatsächlich eine berechtigte Frage von dir an mich.
    Und die Antwort, wenn ich sie denn für Ihn beantworten soll ist, dass es für Ihn wahrscheinlich jetzt schöner ist als zuvor.
    Nur wahrhaben für MICH fällt schwer.
    Und trotzdem erleichtert es gerade für einen Moment, es gibt gar einen Hauch von Kraft.

    Ich umarme dich zurück in der Hoffnung, mich weiter mit dir austauschen zu dürfen.

  • Liebe Mietzn !!!!!


    So wie du eben erkannt hast, geht es mir auch. Der Sehnsuchtsschrei ist laut - aber wenn ich allen Egoismus für mich fallenlasse, dann weiss ich ihn gut aufgehoben. Und ist das nicht die wahre Liebe - sie verlangt nichts, sie ist an keine Bedingungen geknüpft; sie ist bedingungslos heiss.

    Ich hatte gerade das " Glück" auf dem Friedhof von einer älteren Frau getröstet zu werden ! Sie hat mir der Himmel eben geschickt ; ich konnte es ein bisschen weitergeben an Dich.


    Immer da für dich. Gundel

  • Ja, genau so wie du es sagst, kann ich es auch spüren.
    Und empfinden.
    Es ist in der Tat eine Form von Egoismus, denn wie du sagst Liebe ist bedingungslos.
    Nur braucht es auch Menschen, wie dich, die einem mutig davon erzählen die Sicht zu verändern, wenn gleich es wohl nicht anhalten wird.
    Wahrscheinlich muss ich es noch viel öfter hören.
    Ich Danke dir für das bisschen abgeben des Himmels.

  • Liebe Mietzn!rd dauern

    Vielleicht ist eine Trauergruppe auch noch mal das richtige für dich.Ich war in einem Trauercafe,aber es

    waren alles ältere Leute und ich hatte das Gefühl,das sie sich schon lange kennen.Sie waren fast nur

    am lachen,eben Kaffeeklatsch,aber das brauchte ich nicht.Aber eine Bekannte die woanders wohnt

    hat in einer Gruppe einige Freunde gefunden,die dann auch mal etwas unternehmen und sie war

    froh.Es ist überall verschieden und es muß eben passen.Ja die Tage werden länger,sonst hat

    man alles zusammen gemacht und schon war ein Tag wieder vorbei,aber dann nach einiger zeit habe

    ich gedacht,solange ist das jetzt schon her,das ist die Zeit doch schnell rumgegangen .Es ist ja auch noch ganz frisch bei dir

    und es wird dauern,weil du es noch gar nicht richtig begriffen hast und der Kopf es auch nicht

    begreifen will.

    Ich habe solange gedacht,das er zur Kur ist,und wieder kommt,denn ich wollte es nicht wahrhaben.

    Ich wünsche dir ganz viel Kraft.Liebe Grüße Helga:30:

  • Liebe Mietzn85


    Ich möchte meine tiefe Anteilnahme zu Deinem Verlust zum Ausdruck bringen.


    Ich lebe auch in Niederbayern. Ich habe im Oktober 2019 meine Partnerin verloren. Ich musste mich durch ganz viele Formalitäten kämpfen, ich hatte am Anfang das Gefühl ich habe gar keine Zeit um richtig um meine Partnerin zu trauern.

    Wenn ich Dich irgendwie unterstützen kann, melde Dich bitte.

    Da aus meiner Sicht die örtliche Nähe (Niederbayern ist ja nicht riesig) eine Unterstützung leichter macht.


    Ich wünsche Dir ganz viel Kraft für die Schwere Zeit momentan!


    GLG

    Berni

  • Liebe Mietzn, ich weiß es ist furchtbar, aber er kommt nicht mehr zurück und es tut unendlich weh. Man fragt sich immer wo ist er jetzt, was macht er jetzt, kann er mich sehen? Warum nehme ich ihn nicht wahr oder warum spüre ich ihn nicht? Und für all das gibt es keine Antwort. Leider musst du durch den Schmerz durch, da gibt es keine Abkürzung. Für dich heißt das, zu versuchen jeden Tag vorerst einfach zu überleben und die Sehnsucht zu überstehen. Irgendwann gelingt es, aber das dauert einfach seine Zeit. Gib sie Dir.


    LG

    Petra

  • Liebe Mietzn,


    mein tiefes Mitgefühl zu deinem schrecklichen Verlust.

    Ich habe meinen Mann ebenfalls aus heiterem Himmel bei einem Unfall verloren und kenne diesen Schockzustand, in dem du dich gerade befindest aus eigener Erfahrung.
    Ich kann dir nur sagen, alles was du gerade fühlst ist vollkommen normal und ich persönlich würde dir an dem Punkt, an dem du dich befindest von Antidepressiva abraten.

    Mal ein Beruhigungsmittel, möglichst nicht andauernd und wenn irgendmöglich auf natürliche Substanzen wie Baldrian zurückgreifen.


    Zu psychologischer Betreuung würde ich dir dagegen raten, wenn du jemanden finden kannst, der sich mit Trauer auskennt.

    Gut wäre eine Trauerbegleitung, Trauergruppe erst ein wenig später, dazu ist es noch ein wenig früh.

    Vielleicht gibt es doch Freunde und Bekannte mit denen du offen reden kannst?

    Die Zeit steht nach einem solchen Trauma buchstäblich still, bei mir hat es fast ein Jahr gedauert, bis ich wieder ein einigermaßen normales Zeitgefühl hatte.


    Einen sehr wertvollen Tipp hat mir Astrid, die ehemalige Moderatorin dieses Forums damals gegeben: Versuche nicht zuviel an die Zukunft zu denken, sondern lebe jeden Tag einzeln und wenn das nicht reicht, unterteile die Tage noch in kleinere Einheiten, die du irgendwie überleben kannst.

    Denn das ist es worum es geht: Überleben, den Schmerz aushalten, nicht untergehen, abwarten, Geduld haben.


    Irgendwann wird es besser aushaltbar, aber das dauert.

    Du wirst glauben unendlich lange, aber irgendwann wirst du wieder leben, nicht mehr das gleiche Leben wie vorher, das nicht, aber es wird wieder möglich und erträglich sein. Und du hast deine Kinder, du bist nicht alleine, allein das ist schon ein Grund nicht aufzugeben, so entsetzlich schwer es sich auch anfühlen mag!


    Für mich war es damals extrem wichtig, mir jeden Tag etwas vorzunehmen, jedem Tag eine gewisse Struktur zu geben und wenn ich fähig dazu war mich auch einmal abzulenken. Ich habe mit möglichst vielen Menschen geredet, unter anderem eine Psychologin mit Trauererfahrung, eine Schamanin, eine Energetikerin, zu der ich inzwischen eine freundschaftliche Beziehung aufbauen konnte, um mich zu erleichtern und mein Cousin, selber alleinstehend, nach einer unglücklichen Scheidung, ist mir jeden Tag telefonisch zur Seite gestanden und nach eineinhalb Jahren zu mir in die Nähe gezogen, denn wir waren beide völlig allein, jetzt können wir einander trösten und nein, es ist keine Liebesbeziehung.

    Ich trauere immer noch nach zwei Jahren, aber ich habe mich sehr verändert, habe Erfahrungen dazugewonnen und sehe erstmals ein wenig Licht am Ende des Tunnels.

    Ich habe mir meinen Schmerz von der Seele geschrieben in Briefen an meinen Mann, ganz privat und nebenbei habe ich meine Geschichte diesem unschätzbar wertvollen Forum anvertraut.

    Schreiben ist eine große Erleichterung und du wirst hier immer Unterstützung finden, soange du magst und solange du es brauchst.


    Bitte halte durch, gib die Hoffnung nicht auf und glaube mir, so schwer es auch sein mag und das für lange Zeit, da möchte ich dir kein Märchen erzählen, so wichtig ist es für dich und deine Kinder und auch für deinen verstorbenen Mann, dass du daran glaubst, dass das Leben mit der Trauer irgendwann ein angenehmes sein wird.

    Ich wünsche dir alles erdenklich Gute und viel Kraft in dieser schweren Zeit und alles Liebe auch für deine Kinder Gabi

  • Guten Morgen an euch alle,


    heute geht es mir leichter... zumindest noch...

    ich warte ja schon förmlich auf den innerlichen Zusammenbruch, wenn es sich mal okay anfühlt.
    Und trotz besseren Wissen, habe ich dann ein schlechtes Gewissen, dass ich gerade nicht in der tiefen Trauer sitze.
    Heute stehen wieder mehrere Termine an u. A. Die Bank.
    vielleicht reiße ich mich da besser zusammen?!
    vielleicht wirkt das Beruhigungsmittel von der Nacht noch nach?!


    Und trotzdem war ich so froh heute früh mein Handy aufzumachen und von euch zu lesen. Dankeschön dafür!


    Bernio vielleicht magst du mir privat schreiben, von wo du genau bist?!


    Eure Mietzn

  • hallo Mietzn ...........................


    ich denke an Dich. Ich finde es von Bernio grossartig,welch Hilfe er dir anbietet. Und schau nur die liebevollen mails der anderen für DICH.
    Du erwähnst " zusammenreissen". Gut und schlecht zugleich. Tipp :

    See, da ist in Dir ein grosser See. Den gilt es abzuheulen. Täglich,einfach abweinen,abschöpfen. Dann zur Bank,


    Du bist nicht allein. Gundel

  • Ein Konto ist nun eröffnet...

    Eine Hürde geschafft.
    Heute habe ich viele liebe Menschen in unserem Haus um mich.
    Das ist schön und ich schäme mich, dass ich es schön finde.
    Kann es wirklich Tage geben, an denen man die Ängste und die Trauer auf Abstand hat?!

  • Ja, das geht. Manchmal hat man ein schlechtes Gewissen, weil es einem an diesem Tag ganz gut geht und man denkt, ich müsste doch heulen, schreien und vieles mehr. Aber auch dein Körper braucht mal ruhe und die nächste Trauerwelle kommt bestimmt. also genieße es, wenn der Schmerz für ein paar Stunden leichter wird und schäme dich nicht, das ist ganz normal!


    LG

    Petra

  • Liebe Mietzn,


    du fragst: "kann es wirklich Tage geben, an denen man die Ängste und die Trauer auf Abstand hat?!"


    Jaaaaaa, das kann es

    und ja, das muss es sogar!!


    Denn den steinigen Weg der Trauer zu gehen, kostet soooo viel Kraft und mordsmässig Energie.


    All die chaotischen, widersprüchlichen Gefühle... all die Anforderungen, die von außen gestellt werden....

    All das zusammen ist eine immense Herausforderung...


    Daher braucht dein Körper, dein Geist, deine Seele hin und wieder eine kleine "Auszeit".


    ,Ruhepausen, um Kraft zu tanken.

    Ohne diese Ruhepause gingen wir unter!


    Es ist immer ein Auf und Ab der Gefühle und oft sind die Gefühle widersprüchlich.


    Gestehe dir zu, dich hin und wieder "gut" zu fühlen.


    z.B. mit Freunden zu lachen...ein schönes Bad zu nehmen...was leckeres zu essen..


    und das auch zu "genießen" (soweit es geht).


    Du hast ein Recht darauf!


    Und es ist lebens-not-wendig!:!:


    Die schmerzlichen, grausamen Momente kommen von ganz allein.


    Wenn du dich "wohl" fühlst,

    verrät du deinen Mann NICHT. (dachte ich früher mal),


    du trauert trotzdem noch um ihn.... liebst ihn trotzdem...


    Es ist für dich und deine Kinder wichtig, dass du dich nicht selbst vergisst.


    Es ist wichtig, dass du dir Gutes tust.


    Zu mir sagte mal jemand:

    " sei lieb zu dir. Auch wenns schwer fällt"


    Damals hätte ich sie gerne für diese Worte georfeigt.

    Inzwischen weiß ich, wie wichtig das ist,


    Wichtig , um nicht kolossal abzustürzen.


    Es ist absolut nicht verwerflich, auch in der Trauer Freude zu spüren.


    Lass alles zu, was an Gefühlen hochkomm


    Spür den Schmerz in all seiner Tiefe - spür aber auch Freude.... und all das andere was positiv ist.


    Alles gehört zur Trauer!! Das eine schließt keineswegs das andere aus.


    Ich habe in diesem Forum gelernt, dass die Trauer in Wellen kommt.

    So ist es und nicht anders.


    Man schwimmt in einem unendlich weitem Ozean.

    Manchmal sind die Wellen hoch und wild. Dann wieder sanft. Manchmal schwimmen wir zügig vorwärts, manchmal werden wir hin und her geworfen, manchmal tief nach unten gerissen, oder wir schaukeln auf der Oberfläche, können uns einfach treiben lassen....


    Ich kann dir aus eigener Erfahrung sagen, dass die Wellen mit der Zeit sanfter werden und die Abstände zwischen hochgepeitscht und sanft immer größer werden.


    Aber das braucht seine Zeit...viel Zeit... und niemand kann dir sagen, wie lange es bei dir dauert.


    Hab Geduld. Verliere nie das Vertrauen und die Hoffnung


    Lebe von Tag zu Tag, von Stunde zu Stunde.


    Versuche nicht, zuu weitoraus zu denken.


    Lebe nur diesen einen Tag... und dann den nächsten... und dann den nächsten... und dann den.....


    Ich weiß, das ist schwer....


    Ich selbst habe - in meinem bisherigen Leben - viel und sehr intensiv getrauert (verlor meine leiblichen Eltern, meine Pflegeeltern, meine allerbeste Freundin und vor 1 Jahr den Vater meiner Kinder - um nur die wichtigsten zu nennen)


    und das was mir immer geholfen hat


    war der Gedanke:


    "Nur für Heute",


    und vor allem der Gedanke:


    "auch der schlimmste Schmerz geht vorbei, ebbnet ab, wird milder, so dass man zwischendurch wieder etwas zu Atem kommt. ".



    Ich wünsche dir, dass du deine ganze Kraft aufs Überleben

    (und anfangs geht es nur darum:

    Überleben... Einatmen-Ausatmen...) fokussieren kannst.


    Ich wünsche dir alles, was du brauchst, um die Tage zu überstehen.


    Heute, Morgen, Übermorgen


    Denk daran, du bist nicht allein.


    Du musst den Weg zwar alleine gehen, deine Gefühle alleine aushalten und überstehen

    , aber wir sind bei dir.


    Wir gehen auf deinem Weg mit dir,

    vor dir, hinter dir, neben dir...

    reichen dir unsere Hände, falls du ins Stolpern kommst,

    machen dich auf evtl. Stolpersteine aufmerksam,

    reichen dir

    "Wasser" wenn nötig....


    Alles Liebe

    blaumeise:24:


  • Kann es wirklich Tage geben, an denen man die Ängste und die Trauer auf Abstand hat?!

    Ich hatte sogar manchmal Angst mich an meinen Mann nicht mehr erinnern zu können.

    Auf einmal konnte ich mich an seine Stimme nicht mehr erinnern.

    Diese ersten Tage waren total irrational, in jeder Beziehung.

    Mach dir keine Sorgen, die Trauer verlässt dich nicht, nimm die Pausen dankbar an, du brauchst sie dringend.

  • hallo Mietzn85

    sei froh und nimm es als Geschenk, wenn Trauer/Angst/Schmerz und das miese Gefühl Dir eine Pause gönnen - Du wirst noch viel Kraft brauchen

    und - wie Blaumeise schreibt, wirst Du diesen Weg nicht allein gehen müssen - es wird hier immer jemand für Dich da sein

  • Ein Konto ist nun eröffnet...

    Eine Hürde geschafft.
    Heute habe ich viele liebe Menschen in unserem Haus um mich.
    Das ist schön und ich schäme mich, dass ich es schön finde.
    Kann es wirklich Tage geben, an denen man die Ängste und die Trauer auf Abstand hat?!

    Liebe Mietzn85,

    Schäme dich nicht für Deine Empfindungen !

    Sie Du steuerst sie nicht.

    Sie kommen einfach. Und gestatte Dir auch zwischendurch mal bessere Empfindungen zu akzeptieren.


    Und sieh: Du hast eine Hürde geschafft.

    Schritt für Schritt! 👍


    Glg

    Berni

  • Meine große Angst ist, wieder alleine mit den Kindern zu sein, ohne Stütze der Familie die weit weg lebt.
    Sicher, ich habe ein zwei gute Freunde, aber die können sich ja nicht Tag und Nacht um die Kinder und mich kümmern.
    Es ist auch ein großes Übel zu wissen, den Kindern ihr Leid nicht nehmen zu können.
    Wie schrecklich muss es sein, den Papa zu verlieren.
    Das ist doch nicht auszuhalten

  • Heute kam das verlorene Kennzeichen vom Auto per Post zuhause an.
    Nun bin ich wieder auf dem Grund der Trauer.
    Mein Körper wie Blei, mein Herz zerspringt und Zukunftsängste plagen mich zusätzlich.
    Wie sollen wir finanziell durchkommen?!
    Und mein Kopf platzt vor Migräne.
    Es ist alles schrecklich.

  • Liebe Mietzn85, ich drück dich mal sanft. Diese Panik kennen wir glaube ich alle ... Aber glaub mir, du wirst es schaffen. Mach immer einen Schritt nach dem anderen und denk nicht soweit in die Zukunft. Tag für Tag leben und du wirst sehen, irgendwie geht es, auch wenn man es sich erst nicht vorstellen kann. Tu die Dinge, die dir gut tun. Und denk daran, dein Mann ist immer bei dir und hilft dir. Dinge, von denen du jetzt denkst, du schaffst sie nicht, werden sich mit seiner Hilfe erledigen lassen. Versuch daran zu glauben :30: